Vergesslich oder krank? Wann Gedächtnisstörungen ein Fall für den Arzt sind

Wer Alzheimer-Kranke in der Familie leiden sieht, sorgt sich verständlicherweise auch um sein eigenes Wohlbefinden. Das Älterwerden kann Angst machen und ungemütliche Fragen aufwerfen: Wann ist Vergesslichkeit normal? Und wann wird sie zum Warnzeichen für einen schleichenden Verfall der Gedächtnisleistung, der womöglich in eine Demenz mündet?

Jeder verlegt mal einen Schlüssel, vergisst eine Telefonnummer oder verwechselt Namen. Das ist unangenehm, kann sogar peinlich werden, hat aber für sich genommen keinen Krankheitswert. Manchmal hilft schon etwas mehr Schlaf, um auch das Gedächtnis wieder fit zu machen. Und es ist auch nicht weiter besorgniserregend, wenn im Alter die grauen Zellen nicht mehr ganz so flink arbeiten wie in jungen Jahren. Etwa ab dem 50. Lebensjahr können milde geistige Konditionsschwächen auftreten.

Anzeichen für ein solches "normales" Nachlassen der Gedächtnisleistung sind:


- vorübergehende leichte Vergesslichkeit
- nur gelegentliches Vergessen oder Verlegen von Brille oder Schlüssel ohne eine merkliche Verschlechterung mit der Zeit
- Vergessen bestimmter Erlebnisse oder Begebenheiten, die im Alltag keine Rolle spielen
- die Notwendigkeit, sich Telefonnummern oder Adressen aufzuschreiben

Bedenklich dagegen sind die folgenden Anzeichen:


- Die Vergesslichkeit nimmt über Monate deutlich zu
- Ganze Gedächtnisbereiche gehen verloren
- Notizbücher und Merkzettel reichen dem Gedächtnis als Hilfe nicht mehr aus. Orientierungshilfen von anderen können nicht mehr befolgt werden
- Zur Vergesslichkeit kommen andere Probleme wie Störungen des Denk- und Urteilsvermögens. Auch Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit lassen nach
- anhaltende Erinnerungslücken, Wortfindungs- und Orientierungsschwächen
- Unsicherheit bei der Einschätzung der eigenen geistigen Befindlichkeit Treten solche Symptome auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, der dann abklären kann, welche Ursachen sich hinter dem Gedächtnisschwund verbergen. An einigen Universitäten gibt es auch so genannte Memory-Kliniken oder Gedächtnisambulanzen, die helfen können.

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