"Passion Christi"-Star Jim Caviezel Er soll Jair Bolsonaro in Biopic spielen

Jim Caviezel ist eine Galionsfigur des christlich-konservativen Hollywoods.
Jim Caviezel ist eine Galionsfigur des christlich-konservativen Hollywoods.
© Alberto E. Tamargo/ddp/Sipa USA / action press/Xinhua
"Passion Christi"-Star Jim Caviezel soll in einem Biopic Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro spielen, der derzeit in Haft sitzt.

Jim Caviezel (57), der 2004 in Mel Gibsons "Die Passion Christi" als Jesus weltberühmt wurde, soll in einem neuen Bipoic in die Rolle des brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro (70) schlüpfen. Wie der "Guardian" berichtet, entsteht der Film mit dem Titel "Dark Horse" aber nicht etwa als kritische Aufarbeitung, sondern die Story soll als "heroisches" Porträt des streitbaren Rechtspopulisten ausgelegt sein.

Der Film kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: Seit November sitzt Bolsonaro in einer Zelle in Brasilia ein. Im September 2025 war er zu 27 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden - wegen der Führung einer kriminellen Verschwörung, die darauf abzielte, die Machtübernahme seines linken Rivalen Luiz Inácio Lula da Silva zu verhindern und die Demokratie Brasiliens zu "vernichten".

Hinter dem Filmprojekt steht demnach ein enges Geflecht aus politischen Verbündeten. Das Drehbuch stammt von Mário Frias, der unter Bolsonaro als Kultursekretär diente. Regie führt Cyrus Nowrasteh. Wie nun bekannt wurde, begannen die Dreharbeiten bereits vor drei Monaten unter strenger Geheimhaltung in Brasilien. Die Produktion soll 2026 in Mexiko und den USA abgeschlossen werden.

Bolsonaros Sohn bestätigt Filmprojekt

Bolsonaros Sohn Carlos bestätigte die Existenz des Films auf X und teilte ein Foto von sich und Caviezel im Kostüm. "Ich weiß, dass dein Vermächtnis weiterhin von guten Menschen bewundert und von denen beneidet wird, die Zerstörung suchen", schrieb er pathetisch und beendete den Post mit dem Slogan: "Gott, Jesus und Freiheit!"

Ersten Leaks zufolge konzentriert sich der Film auf Bolsonaros militärische Vergangenheit und seinen Wahlkampf 2018. Jenes Jahr markierte seinen Aufstieg zur Macht, war aber auch geprägt von massiven Protesten gegen seine Rhetorik. Damals sorgte Bolsonaro unter anderem mit der Aussage für Entsetzen, indigene Völker würden "zunehmend menschliche Wesen genau wie wir". Zudem erklärte er, er würde lieber sehen, dass sein Sohn bei einem Autounfall stirbt, als dass dieser schwul sei.

Jim Caviezel als Galionsfigur des konservativen Hollywoods

Die Wahl von Jim Caviezel für die Hauptrolle passt zur politischen Ausrichtung des Projekts. Der Schauspieler hat sich in den letzten Jahren als Galionsfigur des christlich-konservativen Hollywoods und der amerikanischen Rechten positioniert.

Zuletzt sorgte er 2023 mit dem Überraschungserfolg "Sound of Freedom" für Schlagzeilen, einem Film über Kinderhandel, dem Kritiker eine Nähe zu QAnon-Verschwörungstheorien vorwarfen. Caviezel trat in der Folge vermehrt in rechten Medien auf, unter anderem im Podcast des Trump-Beraters Steve Bannon. Donald Trump selbst unterstützte er im US-Wahlkampf 2024 öffentlich und bezeichnete ihn gar als "den neuen Moses".

Karrieretechnisch musste Caviezel jüngst jedoch einen Rückschlag hinnehmen: Für die geplante Fortsetzung von "Die Passion Christi" ("Resurrection") wurde er ersetzt, da Regisseur Mel Gibson Berichten zufolge keine adäquate technische Lösung fand, den Schauspieler digital zu verjüngen.

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