Französischer PhilosophAndré Glucksmann ist im Alter von 78 Jahren gestorben
Er war einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart. Nun ist der Franzose André Glucksmann im Alter von 78 Jahren in Paris gestorben.
André Glucksmann, einer der bedeutendsten französischen Philosophen der Gegenwart, ist tot. Der Intellektuelle starb im Alter von 78 Jahren in der Nacht zum Dienstag, wie der französische Radiosender France Info unter Berufung auf Familienkreise berichtete.
Sein Sohn Raphaël Glucksmann teilte über Facebook mit. "Mein erster und bester Freund ist nicht mehr". Sein Vater sei ein guter und genialer Mensch gewesen, mit dem er einfach "alles machen" und auch "gar nichts machen" konnte.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="fr" dir="ltr">André Glucksmann, "un homme d'engagement qui allait au bout de ses idées" <a href="https://t.co/jJptnxXIur">https://t.co/jJptnxXIur</a> <a href="https://t.co/LcICd8LJpf">pic.twitter.com/LcICd8LJpf</a></p>— franceinfo (@franceinfo) <a href="https://twitter.com/franceinfo/status/664004404098392064?ref_src=twsrc%5Etfw">November 10, 2015</a></blockquote>
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Glucksmann nahm an den Mai-Demonstrationen 1968 teil, war überzeugter Marxist und militanter Maoist, bevor er in seinen philosophischen Auseinandersetzungen eine grundlegende Kritik des Totalitarismus entwickelte.
Vom Maoisten zum Verteidiger der Marktwirtschaft
Glucksmann stammte aus einer jüdischen Familie mit Wurzeln in Osteuropa, die nach Frankreich emigrierte. Er gehörte in den 70er Jahren den "Neuen Philosophen" an, die mit der linken Utopie brachen und die Menschenrechte entdeckten. Aus dem ursprünglichen Maoisten und Kommunisten wurde ein Verteidiger der Demokratie und der Marktwirtschaft.
Glucksmann unterstützte den Krieg im Irak und die Unabhängigkeit Tschechiens. In Deutschland sind von ihm unter anderem die Werke "Köchin und Menschenfresser. Über die Beziehung zwischen Staat, Marxismus und Konzentrationslager", "Philosophie der Abschreckung" und "Hass. Die Rückkehr einer elementaren Gewalt" erschienen.
Frankreichs Staatspräsident François Hollande würdigte Glucksmann als Verteidiger der Unterdrückten. Er habe immer das Leiden der Völker angeprangert, teilte er über den Kurznachrichtendienst "Twitter" mit.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="fr" dir="ltr">Je salue la mémoire d'André Glucksmann. Toujours à l'écoute des souffrances des peuples, il ne se résignait pas à la fatalité des guerres.</p>— François Hollande (@fhollande) <a href="https://twitter.com/fhollande/status/664014534076719104?ref_src=twsrc%5Etfw">November 10, 2015</a></blockquote>
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