Als sie, damals 16, am Anfang ihrer Karriere stand, stellte ein Journalist Anne Hathaway eine Frage, die als Antwort eher eine Ohrfeige verdient gehabt hätte. "Nun, Anne", fragte der Mann, "bist du ein gutes oder ein böses Mädchen?" Angesichts dieser Unverschämtheit fehlten ihr damals die Worte, die Schlagfertigkeit, wie sie neulich selbst erzählte. Heute habe sie einen anderen Weg gefunden, darauf zu reagieren. "Ich antworte einfach mit meinen Filmen", sagt sie.
Das gute Mädchen, ein Mensch gewordenes Bambi – dieses Image bediente Hathaway eine Zeit lang gern, schließlich bezahlte Hollywood sie sehr gut dafür. Die New Yorkerin wirkte schon früh vor der Kamera, als sei sie eine Wiedergeburt von Judy Garland oder Audrey Hepburn. Nach ersten Schritten im Schultheater, in einem Chor und einer kurzlebigen Fernsehserie hatte Disney zur Jahrtausendwende ihr Potenzial als Königstochter mit Glitzerblick entdeckt. Ihr Aufstieg begann mit "Plötzlich Prinzessin!", viele Rollen als Würdenträgerin und Auftritte in Familienfilmen sollten folgen.
Dass Hathaway mehr kann und will, wurde ebenfalls offensichtlich.