Die britische Autorin Joanne K. Rowling, bekannt durch die "Harry Potter"-Reihe, behauptet, Transaktivisten hätten ein Foto der Adresse ihres Wohnsitzes in Edinburgh auf Twitter veröffentlicht. Das verkündete Rowling über ihren eigenen Twitter-Account.
Im Juni 2020 war die Autorin aufgrund von Transfeindlichkeit ins Visier von Aktivisten geraten. So schrieb sie auf Twitter, sie verwehre sich gegen Begriffe wie "Menschen, die menstruieren". Sie werde weiter von Frauen sprechen. Damit löste sie eine Debatte über sprachliche Gleichberechtigung und gesellschaftliche Anerkennung aus.
Joanne K. Rowling erhält Morddrohungen
Joanne K. Rowling erklärt in einem Tweet, wie es ihr seit ihren Äußerungen ergehe. Vergangenen Freitag hätten Aktivisten vor ihrem Zuhause für ein Foto posiert und sich so positioniert, dass man die Adresse sehe. Seit letztem Sommer bekomme sie außerdem Morddrohungen.
Die Autorin bezeichnete das Vorgehen der Gruppe, die das Bild mit ihrer Adresse gepostet hatte, als "Doxxing" – die böswillige Veröffentlichung persönlicher Informationen im Internet. Rowling sagte außerdem, sie glaube, die Aktivisten hätten versucht, sie "einzuschüchtern", damit sie sich "für die sexuellen Rechte von Frauen einsetzt".
"Sie hätten bedenken sollen, dass ich inzwischen so viele Morddrohungen erhalten habe, dass ich damit das Haus tapezieren könnte, und ich habe nicht aufgehört, mich zu äußern", führt sie in ihrem Tweet fort. "Vielleicht –und das sage ich jetzt einfach mal so – ist der beste Weg, um zu beweisen, dass Ihre Bewegung keine Bedrohung für Frauen ist, wenn Sie aufhören, uns zu stalken, zu belästigen und zu bedrohen", so die Autorin.
Aktivisten erhielten transphobe Nachrichten
Eine der betroffenen Personen schrieb laut BBC auf Facebook: "Gestern haben wir ein Bild gepostet, das wir vor J.K. Rowlings Haus aufgenommen haben." In dem Beitrag, der inzwischen gelöscht wurde, hieß es weiter: "Wir stehen zwar zu dem Foto, aber seit wir es gepostet haben, haben wir eine überwältigende Anzahl ernster und bedrohlicher transphober Nachrichten erhalten, so dass wir uns entschlossen haben, das Foto zu löschen."

Die 56-Jährige Autorin dankte auf Twitter auch der zuständigen Polizei für deren Hilfe. Ein Polizeisprecher bestätigte gegenüber der BBC, dass Ermittlungen zu dem Fall im Gange seien. Mittlerweile sei das Bild mit Rowlings Adresse aber gelöscht worden. Rowling sagte: "Ich möchte mich bei allen bedanken, die das Bild an 'TwitterSupport' gemeldet haben. Eure Freundlichkeit und euer Anstand haben für meine Familie und mich den Unterschied ausgemacht." Die Twitter-Accounts der drei Aktivisten sind seit Montag nicht mehr verfügbar.