JORGE AMADO Brasilianischer Schriftsteller gestorben

Trauer an der Copacabana. Brasilien nimmt Abschied von Jorge Amado. Die »Stimme der kleinen Leute Lateinamerikas« verstarb 88 jährig.

Trauer unterm Zuckerhut. Der brasilianische Schriftsteller Jorge Amado ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Literat, der am 10. August 89 Jahre alt geworden wäre, galt als einer der größten Schriftsteller Lateinamerikas. Herzkreislaufversagen gilt als mögliche Todesursache. Amado verstarb im Krankenhaus Alianza im brasilianischen Salvador de Bahia.

Tod Amados lähmt Brasilien

Der Gouverneur des Bundesstaates Bahia ordnete eine dreitägige Trauer an. Viele Brasilianer reagierten auf die Nachricht vom Tod Amados mit tiefer Trauer. In den vergangenen Jahren litt der Autor auch unter Depressionen. Sein Augenlicht wurde immer schwächer und er konnte seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Lesen, nicht mehr nachgehen. Er verließ sein Haus kaum noch. Amado lebte in Salvador de Bahia mit seiner Ehefrau Zelia Gattai, die seit mehr als einem halben Jahrhundert seine treue Weggefährtin war.

Der Literat war ein politischer Mensch

Am 10. August 1912 im brasilianischem Ilheus geboren, kam er über Jesuitenschule, Landarbeit, Journalismus und Jurastudium zur Literatur. Die ersten Werke »O Pais do Carnaval« waren von seiner Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei geprägt. In späteren Jahren milderte er seine harte Sozialkritik zu Gunsten einer genauen Schilderung der Charaktere. Nach Jahren der Aktivität in der Kommunistischen Partei Brasiliens zog sich Amado 1956 von der Politik zurück. »Ich habe mich für das Schreiben, für die Literatur entschieden«, sagte er rückblickend.