"Mother - Die Liebe einer Mutter" Er ist ein guter Junge

Eine Witwe kann nicht glauben, dass ihr Sohn ein Mörder sein soll. Also macht sie sich auf, seine Unschuld zu beweisen. Und findet mehr, als ihr lieb ist.

Ihr Sohn ein Mörder? Niemals! Für die namenlose Witwe aus Bong Joon-hos Drama "Mother - Die Liebe einer Mutter" ist die Sache klar: Die Polizei versucht, ihrem Sohn einen Mord anzuhängen, um von der eigenen Inkompetenz abzulenken. Dabei ist das Leben der Frau in einer kleinen Stadt in Südkorea schon sorgenvoll genug.

Als die Leiche einer Schülerin gefunden wird, verhaftet die Polizei den Sohn, ein schüchterner und geistig etwas zurückgebliebener junger Mann. Grund ist nichts weiter als ein Golfball, auf dem der Name des Sohnes steht, und der am Tatort gefunden wurde. Zu wenig, findet die Mutter.

Zu viel der Liebe

Weil ihr Widerspruch bei den Behörden kein Gehör findet, macht sich die resolute Frau schließlich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder. Dabei erfährt sie allerdings auch Dinge über ihren Sohn, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Was Mütter für ihre Kinder zu tun bereit sind, zeigt der südkoreanische Film von Bong Joon-ho ("The Host") besonders eindrucksvoll. Wie sehr verdreht die Liebe zum Kind das eigene Hirn? Wie weit ist der Weg von der liebenden Mutter zum obsessiven Gefühlsmonster? Bong zeigt in seiner Krimi-Groteske, dass allzu unkritische Mutterliebe durchaus tragische Folgen haben kann.

DPA
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