"Snow White and the Huntsman"

Regie: Rupert Sanders
Darsteller: Kristen Stewart, Chris Hemsworth, Charlize Theron
Wir können auch anders, schreit dieser Film und erledigt mal eben die allgemein anerkannte Disney-Kuschelversion des Grimmschen Märchens "Schneewittchen". Zwar hat die Prinzessin immer noch Haut so weiß wie Schnee und Lippen so rot wie Blut, und die böse Stiefmutter hat immer noch ein Problem mit dem Spiegel, aber das war's denn auch schon mit der altbekannten Geschichte. Diese Prinzessin wird gefangen gehalten, vom perversen Bruder der Königin bedrängt, sie kämpft, sie schwitzt, sie blutet. Aber das größte und vor allem dankenswerte Novum dieses "Remakes" (ein Film, der den Titel als Neuerfindung wirklich mal verdient) ist die Rolle der Königin selbst. Erstmals seit 200 Jahren (1812 haben die Brüder Grimm die Volkssage aufgeschrieben) geht es darum, WARUM diese Frau so hasserfüllt Jagd auf Schneewittchen macht, warum sie so verzweifelt nach Schönheit lechzt, dass sie dafür über Leichen geht. Das macht diesen schon wegen der Effekte sehenswerten Film erstaunlich aktuell. Jugend und Aussehen als Machtwerkzeuge, als Waffe und Verteidigung. So grausam (und in diesem Film sieht man das auch) und gleichzeitig so tragisch war die Königin noch nie. Und Charlize Theron spielt das so fulminant, dass Kristen "Bella" Stewart fast ein bisschen verblasst. Aber eben nur fast. Denn zum Glück können wir auch anders!
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"Buck"

Regie: Cindy Meehl
Neben dem Hund scheint das Pferd das Zeug zum besten Freund des Menschen zu haben. Deshalb sind Menschen und Pferde auch immer wieder für Geschichten gut. Und dann sind da auch noch die Cowboys. Buck ist einer von ihnen - und er versteht sich so gut mit Pferden, dass sie mit ihm reden. So sieht es zumindest aus, wenn der Mann als eine Art "Super-Pferde-Nanny" zu schwer erziehbaren Gäulen gerufen wird. Was er dort findet, sind dann allerdings nicht nur kaputte Tiere, sondern oft auch kaputte Menschen. "Buck" erzählt die wahre Geschichte von Buck Brannaman, der so gar nichts mit dem "Pferdeflüsterer" à la Robert Redford zu tun hat. Sondern auf ein Leben zurückblickt, das erklärt, warum ihm Tiere manchmal lieber sind als Menschen.
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"Safe"

Regie: Boaz Yakin
Darsteller: Jason Statham, Catherine Chan, Chris Sarandon
Ach, Jason Statham! Noch so ein "Transporter"-"Expendables"-"Crank"-Möchtegern-Bruce-Willis-Verschnitt. Mittlerweile scheint der fromme Wunsch vergeblich, dass der Mann mit dem schönsten Rücken der Actionbranche seinen eigenen Weg gehen könnte. Zumal "Safe" oder auch "Todsicher" - da sind sich die Plakate nicht einig - so sehr an das Bruce-Willis-Vehikel "Das Mercury Puzzle" erinnert, dass man sich schämt. Zwar ist es diesmal der Mob und nicht die Regierung, der das Kind jagt, das sich den Code gemerkt hat, den niemand wissen darf. Aber letztlich hat sie natürlich auch wieder die Finger mit im Spiel. "Safe" ist schnelle, brutale, moderne Action, bei der kein Tritt, Schlag oder böser Blick überrascht. Wer's mag.
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"Bad Sitter"

Regie: David Gordon Green
Darsteller: Jonah Hill, Ari Graynor, Sam Rockwell
Was für ein Rückschlag! Nachdem Jonah Hill sich mit dem nerdigen Zahlenakrobaten an der Seite von Baseballcoach Brad Pitt in "Die Kunst zu gewinnen - Moneyball" eine Oscar-Nominierung erspielt hat, fällt er mit "Bad Sitter" zurück in den öden Highschool-Humor, der schon in "Superbad" nicht wirklich witzig war. Um ihren Sohn loszuwerden, besorgt seine Mutter Noah einen Job als Babysitter. Die Kinder sind eine Klasse für sich, und dann nimmt Noah sie auch noch mit zu einem Date. Alles läuft aus dem Ruder und das soll witzig sein, vor allem weil Jonah Hill seine Radikaldiät noch vor sich hat.
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"LOL"

Regie: Lisa Azuelos
Darsteller: Miley Cyrus, Douglas Booth, Ashley Greene
Nur so viel zu diesem Film: Vor vier Jahren gab es eine großartige, smarte, amüsante 21.-Jahrhundert-Version von "La Boum" namens "LOL", in der die grandiose Sophie Marceau die Mutter einer wilden Tochter spielte, die ihrer Vic in nichts nachstand. Weil der Film ein großer Erfolg war, hat Hollywood sich die Rechte gekauft und nachgedreht: mit Demi Moore als Mutter und Miley Cyrus als Tochter. Den Rest kann man sich denken. Und so kommt es leider auch.
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