In Hollywood setzt am Samstag der alljährliche Regen von Filmpreisen ein, der erst Ende März mit den Oscars seinen Höhepunkt erreicht. Die Award-Saison beginnt diesmal früher, weil neben der Oscar-Akademie und dem Hollywood-Presseverein sowie zahlreichen Fachverbänden zum ersten Mal auch das renommierte American Film Institute (AFI) eigene Preise für cineastische Bestleistungen verleiht.
Ridley Scotts neuer Film
Die aussichtsreichsten Kandidaten für AFI Awards sind das traurige US-Kleinstadt-Drama »In the Bedroom« des jungen Regisseurs Todd Fields und der Kriegsfilm »Black Hawk Down« um den fehlgeschlagenen US-Militäreinsatz in Somalia, den der Routinier Ridley Scott drehte. Beide Werke wurden jeweils fünf Mal nominiert.
Sissy Spacek mit Chancen
Für die Verkörperung einer Mutter, die auf Rache für die Ermordung ihres Sohnes sinnt, wurde die Oscar-Preisträgerin Sissy Spacek mit »In the Bedroom« als beste Schauspielerin nominiert. Weitere Kandidatinnen in dieser Kategorie sind Halle Berry (»Monster?s Ball«), Stockard Channig (»The Business of Strangers«) und Naomi Watts (»Mulholland Drive«).
Bei den männlichen Hauptdarstellern deutet vieles auf einen Sieg von Russell Crowe hin, der im letzten Jahr einen Oscar für »Gladiator« bekam. In diesem Jahr überzeugte Crowe in dem allgemein hoch gelobten Film »A Beautiful Mind« als genialer und zugleich schizophrener Mathematik-Wissenschaftler. Der Film wurde ebenfalls in der Hauptkategorie aufgestellt - neben Streifen wie »Der Herr der Ringe«, »Moulin Rouge« und »Shrek«.
2001 das Jahr der hochwertigen Filme
Auf einen AFI Award als beste Hauptdarsteller können sich neben Crowe auch Tom Wilkinson (»In the Bedroom«), Denzel Washington (»Training Day«) und Billy Bob Thornton (»The Man Who Wasn?t There«) Hoffnungen machen. Nach Einschätzung von US-Kritikern hat Hollywood 2001 weit mehr qualitiativ hochwertige Produktionen hervorgebracht als in früheren Jahren. Das Rennen um die Oscars gilt als völlig offen. Deshalb wird den erstmals verliehenen Awards des zur Kulturerbe-Stiftung der USA gehörenden AFI besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
