Die Schuhe weiß, die Handschuhe glänzend rot, die Shorts in "Stars and Stripes": Als Boxer Apollo Creed in der Reihe "Rocky" gelang Carl Weathers der internationale Durchbruch als Schauspieler. In vier Filmen spielte er an der Seite von Sylvester Stallone den grazil tänzelnden Kämpfer. Zu Beginn als großer Rivale, später als guter Freund des Hauptcharakters starb Weathers letztlich den Filmtod im Duell mit dem sowjetischen Boxer Ivan Drago, gespielt von Dolph Lundgren.
Für Weathers waren die "Rocky"-Filme der sehr frühe Höhepunkt seiner Schauspielkarriere. Doch auch später war er ein gefragter Darsteller und Regisseur insbesondere für Action-Produktionen. Nun ist Weathers im Alter von 76 Jahren verstorben, wie seine Familie mitteilte.
Carl Weathers spielte bei der NFL
Weathers wurde 1948 in New Orleans geboren. Vor seiner Schauspielkarriere war er professioneller Football-Spieler bei den Oakland Raiders in der amerikanischen Profi-Liga NFL. Später spielte er für zwei Jahre in der kanadischen Football-Liga. Kurz nach seinem Karriereende 1974 startete er als Schauspieler durch – zunächst in kleineren Produktionen. 1976 gelang ihm als Apollo Creed in "Rocky" der internationale Durchbruch.
Als Rivale des mittellosen Rocky Balboa aus Philadelphia, gespielt von Sylvester Stallone, begeisterte er Fans wie Kritiker. In insgesamt drei Fortsetzungen spielte er den leichtfüßigen Boxer. Im vierten Teil der Reihe tritt der im Film gealterte Apollo Creed zu einem letzten Kampf gegen den sowjetischen Boxer Ivan Drago an, eine perfekt trainierte und empathielose Kampfmaschine, die Creed im Ring totschlägt.
Sein Freund Rocky fühlt sich berufen, seinen Tod zu rächen – selbstverständlich fair, als Sportsmann im Ring. "Rocky IV" bekam verhältnismäßig schlechte Kritiken. Zu offensichtlich war der metaphorische Kampf zwischen Balboa und Drago als Stellvertreter zwischen Ost und West. Ein Film voll Kitsch in Zeiten des Kalten Krieges, an dessen Ende ganz klischeehaft der gefühlvolle Westen gegen den herzlosen Osten gewinnt.
"The Mandalorian" war sein zweiter (Karriere)-Frühling
Für Weathers stießen die Rocky-Filme die Tür nach Hollywood weit auf. 1987 spielte er an der Seite von Arnold Schwarzenegger in "Predator". Ein Jahr später folgte seine erste Hauptrolle in "Action Jackson". Der Film floppte allerdings, Weathers Karriere flachte ab. In Folge war er häufig in kleineren Rollen in TV-Serien zu sehen und arbeitete zeitweise als Regisseur in Fernsehproduktionen.
Einen zweiten Frühling erlebte seine Karriere ab 2019, als er die Rolle des "Greef Karga" in der Star Wars-Reihe "The Mandalorian" übernahm. Bei zwei Folgen der Serie wirkte er auch als Regisseur.
Der Schauspieler blickt auf eine beeindruckende Karriere mit etwa 80 Produktionen zurück, an denen er beteiligt war. Am 1. Februar starb Carl Weathers im Alter von 76 Jahren.
Mit Material von DPA und AFP