Szene nicht "wesentlich für die Handlung“ Sender streicht Donald Trump aus "Kevin – Allein in New York" – und muss sich verteidigen

Die Gauner Harry und Marv aus "Kevin allein zu Haus"
Sehen Sie im Video: Was machen die Gauner Harry und Marv aus "Kevin allein zu Haus" heute?




Als Gauner in dem Weihnachtskultfilm „Kevin allein zu Haus“ kennen sie Millionen Menschen auf der ganzen Welt:
Was wurde aus den Darstellern der Einbrecher der Filmreihe?
Daniel Stern stellte den tollpatschigen Ganoven Marv in den ersten beiden Teilen der Spielfilme dar.
Neben dem Schauspieler Joe Pesci spielte Stern einen der beiden „feuchten Banditen“.
Weniger bekannt ist Sterns damaliges Engagement als Sprecher: In der 90er-Serie "Wunderbare Jahre" sprach er den Erzähler und führte bei einigen Episoden auch Regie.
Später spielte Stern Nebenrollen in Spielfilmen und US-Fernsehserien wie zum Beispiel „Manhattan".
Stern schrieb und produzierte zudem eine eigene Sitcom und arbeitet als Bronzebildhauer.
Zuletzt war er 2018 als Nebenrolle in der Komödie „Game over, man!“ zu sehen.
Sein Co-Darsteller Joe Pesci, der den Gauner Harry spielte, kann ebenfalls auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken.
Für seine Darstellung des Mafiosos Tommy DeVito in dem Gangsterfilm „Good Fellas“ erhält er einen Oscar.
Er setzt sich in Hollywood vor allem als Schauspieler durch, der bedrohliche Nebenrollen darstellt. Zuletzt war er in Martin Scoreses Gangsterfilm „The Irishmen“ als Mafioso Russel Bufalino zu sehen.
Donald Trump ist stolz darauf, dass er in dem Weihnachtsklassiker "Kevin - Allein in New York" auftritt. Umso ärgerlicher für ihn, dass ein kanadischer Sender diese Szene herausgeschnitten hat. Nach einiger Aufregung erklärt der Sender, warum.

Ein kanadischer Sender hat in seiner kürzlichen Ausstrahlung des Weihnachtsklassikers "Kevin – Allein in New York" eine kurze Szene weggelassen, in der Donald Trump auftritt – und musste sich dafür jetzt rechtfertigen. Die Szene sei im Zuge der Bearbeitung des Films für die Fernsehübertragung bereits lange vor der Wahl Trumps zum US-Präsidenten herausgeschnitten worden, teilte der Sender CBC am Zweiten Weihnachtstag mit.

Kinofilme würden für die Ausstrahlung im Fernsehen häufig bearbeitet, damit sie von ihrer zeitlichen Länge her in das Programm passten, erläuterte CBC-Sprecher Chuck Thompson. Die Szene mit Trump sei eine von mehreren, die aus dem Film von 1992 herausgeschnitten worden seien. Keine dieser Szenen sei "wesentlich für die Handlung".

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Was aus dem "Kevin allein zu Haus"-Helden wurde

Die Bearbeitung des Films sei bereits 2014 erfolgt, nachdem CBC erstmals die Rechte für die Ausstrahlung erworben habe, hob der Sprecher hervor. Trump wurde im November 2016 zum Präsidenten gewählt.

Donald Trump junior nennt Streichung der Szene "erbärmlich"

Nutzer der Onlinenetzwerke hatten das Weglassen der Trump-Szene als politisch motiviert kritisiert. Auch Donald Trump junior, der älteste Sohn des US-Präsidenten, schaltete sich in die Debatte ein und bezeichnete die Entfernung der Sequenz als "erbärmlich".

Trump hatte sich erst kürzlich stolz darüber gezeigt, dass er in der bis heute überaus populären Komödie auftritt. Der Film sei "einer der größten" Weihnachtserfolge. Es sei für ihn "eine Ehre, Teil einer solchen Sache gewesen zu sein", sagte der US-Präsident am Dienstag im Gespräch mit US-Soldaten. 

Trump taucht in der Komödie allerdings nur sehr kurz auf. Kevin, den seine Eltern wie auch im Vorgängerfilm "Kevin – Allein zu Haus" von 1990 vergessen hatten, verbringt darin die Ferien allein in einem Hotel. Dort findet er sich nicht zurecht und fragt Trump, der einen langen Mantel und schon damals eine rote Krawatte trägt, nach dem Weg. Trump beschreibt daraufhin in einem kurzen Satz die Richtung.

Ganz ohne eigenes Zutun kam der damalige Immobilienunternehmer aber offenbar nicht an die Rolle. Er hatte kurz zuvor das New Yorker "Plaza Hotel" gekauft, in dem die Dreharbeiten stattfanden. Wie der Schauspieler Matt Damon in einem Interview des "Hollywood Reporter" von 2017 sagte, gestattete Trump den Fortgang der Dreharbeiten nur unter einer Bedingung: Er wollte selbst in dem Film zu sehen sein.

AFP

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