Jede Generation hat ihren Schwarzen Mann. Für viele Mittdreißiger heißt er Michael Myers. Richtig: Das ist der irre Serienkiller mit der weißen Maske und dem langen Küchenmesser. Kultregisseur John Carpenter hat ihn vor 24 Jahren ins Leben gerufen. Jetzt ist er wieder da.
Die Mutter aller Serienkillerfilme
Klarer Fall: Der Leber nicht unbedingt verschmähende Hannibal Lector ist herber Tobak. Die Generation davor hat sich über den Schnetzler Freddy Krüger zu Tode gegruselt und anschließend den Schlaf verweigert. Die Mutter aller Serienkillerfilme ist und bleibt allerdings "Halloween". Der vor 24 Jahren billig abgekurbelte Film von John Carpenter stellt uns eine nette amerikanische Familie vor. Die Familie hat nur ein Problem und das ist der irre Halbbruder der heranwachsenden Mädels – Michael Myers.
Karrieregrundstein für Jamie Lee Curtis
Mit dem Küchenmesser schleicht sich der Psychopath ausgerechnet zu Halloween aus dem Haus, um scheinbar wahllos Leute um die Ecke zu bringen. Nur seiner großen Schwester Laurie (Jamie Lee Curtis) gelingt es im ersten Teil, dem Halloween-Alptraum und dem Mann mit der weißen Maske zu entkommen. Mit Erfolg: Denn die früher für ihr Kreischen so berühmte Horror-Actrice hat seitdem eine ordentliche Karriere vorgelegt.
Die schlechten Sequels sind überstanden
Über eine miserable Leinwandpräsenz muss sich auch Michael Myers nicht beschweren. Sieben Filme sind in den letzten beiden Jahrzehnten erschienen – natürlich einer schlechter als der andere. Im Gegensatz zu anderen beliebten Killern wie Freddy oder dem dauerhaft indizierten Jason hat Michael aber doch noch einmal die Kurve bekommen. Die letzte Fortsetzung "Halloween H2O" belebte das Franchise noch einmal und ließ einen neuen Myers-Kult aufleben. Die achte Fortsetzung "Halloween Resurrection" schafft es nun ebenfalls, die Fans wieder zum Schreien zu bringen. Regisseur Rick Rosenthal hat ja auch Erfahrung: Er hatte damals bereits den Teil 2 gedreht.
Dreh dich nicht um
Der achte Teil bereitet zunächst einmal Michaels großer Schwester Laurie ein würdiges Ende: Michael besucht sie in der geschlossenen Anstalt, wo seine Schwester bereits auf ihn wartet. So kommt Jamie Lee Curtis doch noch einmal zum Einsatz. Anschließend ist Michael dazu bereit, dorthin zurückzukehren, wo alles begonnen hat – in sein Elternhaus. Das verfallene Haus ist allerdings zurzeit bewohnt. Der Web-Unternehmer Freddie (Busta Rhymes) hat das Haus zusammen mit seiner Assistentin Nora (Tyra Banks) verkabelt und dank zahlloser Webkameras zu einem gruseligen "Big Brother" gemacht, dem nur noch die Bewohner fehlen.
Aus Studenten werden Opfer
Die organisiert sich Freddie vom nahe gelegenen Campus der Universität: Eine Hand voll Studenten und Studentinnen ziehen mit Kopfkameras ausgestattet in das unheimliche Haus ein. Sie sollen eine Nacht im Haus "überstehen" und dabei dem Geheimnis des Killers auf den Grund gehen. Die Kamera senden ihre Bilder im Rahmen des Projektes "Dangertainment" direkt ins Internet. So dürfen die Zuschauer zusehen, wie sich Michael Myers ins Haus schleicht und nach und nach einen Teenager nach dem anderen um die Ecke bringt. Ein inszenierter Effekt? Mitnichten.
Hat einiges zu bieten
"Halloween: Resurrection" wartet mit zahlreichen populären Jungschauspielern wie Sean Patrick Thomas, Thomas Ian Nicholas und Bianca Kajlich auf, die mit ihren Namen ganz neue Zuschauerschichten mobilisieren können. Zusätzlich wartet der Film mit einem satten DTS-Sound und einem neuen Bildverfahren namens HD2 auf, das eine noch bessere DVD-Qualität erzielt.
Schade ist nur, dass angesichts der vielen bekannten Stars und der neuen Technik ausgerechnet der Killer etwas farblos wirkt: Er bleibt von allem technischen Schnickschnack unberührt und wetzt weiterhin sein langes Messerchen, um seine Opfer eins nach dem anderen zu dezimieren.