Kinofilm "Freundschaft Plus" Natalie Portman will nichts Festes

Können Freunde regelmäßig miteinander schlafen, ohne sich ineinander zu verlieben? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Komödie "Freundschaft Plus". Das Thema ist modern, die Story allerdings vorhersehbar.

Privat ist Schauspielerin Natalie Portman seit kurzem verlobt und erwartet ihr erstes Kind. In ihrem neuen Film "Freundschaft Plus" zeigt die 29-Jährige hingegen ein anderes Gesicht: Portman spielt eine junge Ärztin auf der Suche nach unverbindlichem Sex. Regisseur Ivan Reitman ("Ghostbusters") setzt in der Liebeskomödie auf gängige Geschlechterklischees - und baut diese bewusst gegeneinander auf.

Hollywood-Beau und Demi Moores Ehemann, Ashton Kutcher, zeigt in "Freundschaft plus" seine weibliche Seite. Er verkörpert den romantischen und herzensguten Adam, der sich in die bindungsscheue Emma (Portman) verliebt. Für den 33-Jährigen, der durch Filme wie "Kiss & Kill" oder "Valentinstag" Erfahrung in Liebeskomödien hat, ist es eine Paraderolle. Erneut gibt Kutcher den großen, etwas tollpatschigen Jungen.

Nach meist tiefgängigen Rollen wie der einer düsteren Schwanentänzerin im Ballettdrama "Black Swan" betritt Portman mit ihrer Figur hingegen eher Neuland. Leichte Komödien waren bisher nicht das feste Metier der zerbrechlich wirkenden Schauspielerin. Dennoch überzeugt sie als abgeklärte Ärztin, der die Liebe einen Strich durch die Rechnung macht. Warum sie sich zunächst so sehr dagegen sträubt, bleibt allerdings bis zuletzt unklar.

Für den Film ist das ohnehin unerheblich, denn "Freundschaft Plus" ist vor allem eines: wenig tiefgründiges Popcornkino und typisch amerikanische Liebeskomödie. So hat das Werk eine vorhersehbare Story, attraktive Schauspieler, ein kitschiges Happy End - und ist bisweilen nah an der Grenze zum Klamauk.

Die Handlung ist schnell erzählt. Ärztin Emma hat nur wenig Zeit für eine Beziehung. Als sie Adam - einem Freund aus Studienzeiten - wiederbegegnet, treffen die beiden eine Abmachung: nur Sex, keine Verpflichtungen. Das Prinzip der befreundeten Sexpartner ist dabei nicht neu. Sie nennen sich zum Beispiel "Friends with Benefits", was so viel bedeutet wie "Freunde mit Zusatznutzen". Eine feste Partnerschaft passt nicht in ihr Lebenskonzept.

Dass sich Emma und Adam am Ende trotzdem verlieben, kommt dennoch nicht überraschend. Der Weg dorthin ist aber durchaus kurzweilig. Bis es soweit ist, gibt es ein amüsantes Auf und Ab von Missverständnissen, romantischen Dates - und peinlichen Anbandlungsversuchen mit anderen Protagonisten.

Das Ende allerdings kommt dann sehr kitschig daher. "Ich liebe dich", hauchen die beiden Hauptdarsteller, bevor sie sich in die Arme fallen. Wer noch beim Abspann im Kinosessel sitzt, bekommt die volle Dröhnung US-Lovestory: Dann finden auch die restlichen Protagonisten in mehr oder weniger passenden Kombinationen zueinander.

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Antonia Lange, DPA

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