Oscar 2003 Für Peter O'Toole ist Ehren-Oscar zu früh

Ein Novum in der Geschichte der Oscar-Verleihung: Der 70-jährige Schauspieler lehnt seine Ehren-Trophäe ab, weil er lieber noch zehn Jahre auf einen "richtigen" Oscar hoffen will.

Peter O'Toole will lieber noch zehn Jahre auf einen richtigen Oscar hoffen, ehe er sich mit einem Ehren-Oscar der US-Filmakademie zufrieden gibt. Der 70-jährige Star bat die Academy in einem Brief, den ihm zugedachten Ehrenpreis «aufzuheben bis ich 80 bin». Er sei zwar «entzückt» von der Idee, dass man ihn bei der 75. Oscar-Verleihung am 23. März für sein Lebenswerk ehren wolle, schrieb O’Toole nach Angaben des Fachmagazins «Variety» vom Mittwoch. «Aber ich bin immer noch im Rennen und könnte so einen liebenswerten Kerl auch richtig gewinnen.»

Academy-Präsident Frank Pierson reagierte ein wenig pikiert: «Wir werden den Ehren-Oscar für ihn bereit halten, und es wäre großartig, wenn er seine Meinung noch ändern würde.» O'Toole war bisher sieben Mal für einen Oscar nominiert worden, doch im Sieger-Umschlag stand stets ein anderer Name. Zu den Filmen, mit denen er auf einen Oscar als bester Schauspieler gehofft hatte, gehört an erster Stelle das Epos «Lawrence von Arabien» (1962). Er war unter anderem auch für «Der Löwe im Winter» (1968) und «Der lange Tod des Stuntman Cameron» (1980) nominiert worden.

Pierson machte O'Toole darauf aufmerksam, dass die Entgegennahme eines Ehren-Oscars die Chancen auf den Gewinn eines der goldenen Männchen im Wettbewerb keineswegs schmälere. So hätten Paul Newman und Henry Fonda noch echte Oscars gewonnen, nachdem sie bereits für ihr Lebenswerk geehrt worden waren. In der 75-jährigen Geschichte der Academy Awards haben bisher nur zwei Stars - Marlon Brando und George C. Scott - ihre Oscars abgelehnt. Ein Ehren-Oscar war bisher noch nie zurückgewiesen worden.

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