Wegen des drohenden Irak-Krieges wird die Oscar-Verleihung in diesem Jahr deutlich bescheidener ausfallen als üblich. Der Produzent der Übertragung, Gil Cates, erklärte am Dienstag in Los Angeles, der rote Teppich werde bleiben. Allerdings solle die traditionelle Parade der Stars vor Fotografen und Fans am Sonntag entfallen.
Absage unwahrscheinlich
Zahlreiche Prominente hätten darum gebeten, durch einen Hintereingang in das Kodak-Theater eingelassen zu werden, sagte Gates. „Ich denke, sie werden alle zustimmen, dass es unangemessen wäre, wenn 500 Fans ’Julia’ oder ’Tom’ rufen“, erklärte er weiter. Eine Absage der Show sei allerdings unwahrscheinlich.
Die Gala am 23. März soll zwar auf jeden Fall stattfinden - Veranstalter Gil Cates versichert auch immer wieder: "The Show will go on". Doch könnte so manchem die Laune vergehen, wenn zeitgleich ein anderes Land bombardiert wird: "Es wäre obszön, wenn wir grinsend und winkend auf einem roten Teppich flanierten, während all diese Menschen irgendwo in der Welt sterben", sagte der britische Schauspieler Daniel Day-Lewis. Er ist für seine Rolle als Bill the Butcher in "Gangs of New York" nominiert. Seine ebenfalls nominierte Kollegin Nicole Kidman äußerte, sie sei hin- und hergerissen angesichts der Vorstellung, in Kriegszeiten bei den Oscars aufzutreten.
Notfalls Unterbrechung der Show
Die Zeremonie mit dem Monolog von Moderator Steve Martin und der Vorstellung der Nominierungen soll der Stimmung im Volk angepasst werden. Der Fernsehsender ABC erklärte, er werde wichtig Nachrichten senden und dafür falls notwendig auch die Oscar-Übertragung unterbrechen.