Gene Roddenberry wäre heute 100 Jahre alt geworden. Der Name sagt Ihnen nichts? Vielleicht aber Captain Kirk, Pille, Spock oder Captain Picard und die Enterprise, die allesamt mutig zu Orten im Weltraum vordrangen, an denen noch nie zuvor ein Mensch gewesen ist. Roddenberry hat’s erfunden. Der in Texas geborene Pilot, Drehbuchautor und TV-Produzent hatte damals mitten im Kalten Krieg die Vision einer besseren Welt. Einer Gesellschaft, die den Rassismus überwunden hatte, die Todesstrafe, das Geld und den Krieg (zumindest auf der Erde), eine Gemeinschaft, in der es weder Not noch Hunger gab. Die TV-Bosse in den USA waren anfangs wenig überzeugt. Sie lebten in der Welt der harten Männer, des Westerns mit Faustkämpfen und Schießereien. Doch Roddenberry verkaufte die Idee im zweiten Anlauf trickreich als Wagen-Trek zu den Sternen, daher der Name: Star Trek.
Die Crew war für die prüde in Rassentrennung lebende und mit einem klaren kommunistischen Feindbild ausgestattete US-Gesellschaft ein echtes Statement: am Steuer saßen ein Japaner und ein Russe, die Kommunikationsoffizierin war eine Afro-Amerikanerin in super knappem Mini und der Wissenschaftschef ein Außerirdischer ohne Emotionen. Das Kommando hatte selbstverständlich ein waschechter Cowboy: James Tiberius Kirk. Alle zusammen bildeten eine Familie mit viel Witz und Charme. Gereicht hat es dennoch nicht: Nach nur drei Staffeln wurde das „Raumschiff Enterprise“, wie Star Trek in Deutschland hieß, abgesetzt. Die Serie, die heute nahezu jeder kennt, ist zugleich die mit dem geringsten Erfolg. Erst 1979 kehrte die Crew der Enterprise zurück, als Kinofilm. Der überraschend hohen Besucherzahlen bereiteten den Boden für „Enterprise – das nächste Jahrhundert“. Mit dem sensationellen Erfolg der TV-Serie brach das goldene Zeitalter von Star-Trek an: Gleich auf das „Das nächste Jahrhundert“ folgten die Serien „Voyager“ und „Deep Space Nine“ sowie zahlreiche große Kinoproduktionen, Computerspiele, Bücher und Animationsserien. Star Trek wurde zur Pop-Kultur. Roddenberry erlebte denn großen Boom seiner Idee nicht mehr, er starb am 19. August 1991.