Maja Lunde "Die Geschichte des Wassers" Ein Leben ohne Wasser: Sieht so unsere Zukunft aus?

Erschreckend realitisch ist die Idee einer allzu nahen Zukunft, die Maja Lunde in Die Geschichte des Wassers erzählt
Erschreckend realitisch ist die Idee einer allzu nahen Zukunft, die Maja Lunde in Die Geschichte des Wassers erzählt
Was wird aus uns, wenn das Wasser knapp wird? Maja Lunde erzählt in ihrem Roman "Die Geschichte des Wasser" von einer Zukunft ohne Wasser, die erschreckend realitisch ist.

Worum geht's?

Eine Welt in der Wasser zu einer der knappsten Ressource geworden ist und in der Dürre, Brände und Durst das Leben bestimmen. Maja Lunde erzählt in ihrem Roman "Die Geschichte des Wasser" wie auch schon im Vorgänger "Die Geschichte der Bienen" davon, wie durch den Kollaps der Natur die Menschheit ums Überleben kämpfen muss.

Es ist das Jahr 2017: Einhandseglerin Signe hat mit ihren fast 70 Jahren die Ausbeutung der von ihr so geliebten norwegischen Gletscher von Anfang an miterlebt. Der Höhepunkt: Ein Geschäftmann aus ihrem Heimatort vermarktet Gletschereis als spektakuläre Eiswürfel. Signe spürt, dass sie etwas tun muss. Mit einer gewagten Aktion versucht sie den Ausverkauf der Natur zu sabotieren und bringt sich selbst dabei in Gefahr.

In Maja Lundes Roman Die Geschichte des Wassers wird ein erschreckend realistisches Bild einer nicht allzu fernen Zukunft gezeigt. Hier gibt es das Buch zum Download.
In Maja Lundes Roman Die Geschichte des Wassers wird ein erschreckend realistisches Bild einer nicht allzu fernen Zukunft gezeigt. Hier gibt es das Buch zum Download.

Parallel zu Signes Geschichte erzählt Maja Lunde von David und seiner Tochter Lou im Jahr 2041. Sie leben in Frankreich und befinden sich auf der Flucht vor der Dürre und Bränden, die längst nicht mehr gelöscht werden können. Durst und Verzeiflung sind ihr ständiger Begleiter. Erschreckend unaufgeregt erzählt "Die Geschichte des Wassers", was uns allen bald zustoßen könnte. Ein Blick in die Zukunft, der weh tut. Aber ebenso fesselt.

Wer hat´s geschrieben?

Maja Lunde lieferte 2015 mit "Die Geschichte der Bienen" einen Roman, der längst überfällig war. Und das machte auch den Erfolg des Buchs aus. Was passiert mit uns, wenn alle Bienen gestorben sind? Diese Frage stellt sich nicht nur die Wissenschaft, sondern auch als Stoff für einen Roman eignet sie sich. Und dass es dabei nicht nur um Theorie geht, wird klar, wenn man das Buch liest oder hört. Denn sowohl "Die Geschichte der Bienen" als auch "Die Geschichte des Wassers" ist so realitisch, dass wir uns durchaus in die Protagonisten hineinversetzen können. Teil drei des Klima-Quartetts soll noch 2019 erscheinen.

Wer spricht?

Simone Pearce-Blumhoff spricht Signe. Ruhig, aber trotzdem emotional schildert sie ihre eigene Geschichte. Dazu passt Pearce-Blumhoffs Stimme perfekt. Den männlichen Handlungsstrang übernimmt Shenja Lacher. Auch er spricht die Rolle des Familienvaters David überzeugend. Seine Stimme verdeutlicht die verzweifelte Situation, in der sich David und Tochter Lou befinden, noch mehr.

Für wen eignet sich das Hörbuch?

Für all diejenigen, die die Augen vor dem, was um uns herum passiert, nicht verschließen. Der Kollaps der Natur steht kurz bevor. Und die Bücher von Maja Lunde verdeutlichen das. Wer sich dem aussetzen kann und möchte, der sollte sich "Die Geschichte des Wassers" anhören.

Mehr zum Thema