Google ehr Maler Juan Gris mit Doodle Ein Kubist in stetem Wandel

Wäre er nicht schon vor rund 85 Jahren gestorben, hätte Juan Gris heute seinen 125. Geburtstag gefeiert. Google ehrt den spanischen Maler mit einem Doodle in kubistischem Stil.

Eigentlich hieß der spanische Künstler Juan Gris ganz anders. Am 23. März 1887 kam er als José Victoriano Carmelo Carlos González-Pérez in Madrid zur Welt. Dieser Name wäre ihm wohl zu lang für eine Leinwandsignatur geworden. So entschied er sich schon bei seinen ersten Illustrationen für einen Künstlernamen.

Gris war Sohn eines reichen Kaufmannes, das 13. von 14 Kindern und hatte einen kunstbegeisterten Onkel, der ihm schon in frühen Jahren erste Techniken des Malens beibrachte. Seine Begeisterung für die Kunst ließ ihn 1902 ein Studium an der Kunsthochschule in Madrid aufnehmen, welches er zwei Jahre später abschloss. Anschließend begab er sich in die Ausbildung bei seinem engen Freund José Moreno Cabonero, einem späteren Lehrmeister von Salvador Dalí. Während seines Studiums verdiente er sich seinen Lebensunterhalt, indem er Gedichte illustrierte.

Im Jahr 1906 zog es Gris nach Paris. Er zeichnete Karikaturen für satirische Zeitschriften und machte Bekanntschaft mit Henri Matisse, Georges Braque und Pablo Picasso. Hier entwickelte er einen eigenen Stil, der in seinen Anfängen dem analytischen Kubismus zugeordnet werden kann. Er malte vor allem Stillleben, in denen einzelne Bildelemente kollagenartig übereinander gesetzt wurden. Die Freundschaft mit einem deutschen Kunsthändler beschert ihm schon in früher Schaffenszeit einige Ausstellungen.

Ein vielseitiger Künstler

Der Spanier entwickelte seinen Stil stets weiter, ließ sich durch befreundete Künstler, wie etwa Picasso oder Matisse, beeinflussen. 1914 versuchte er sich im synthetischen Kubismus, arbeitete Elemente wie Zeitungspapier, Tapeten und Scherben in seine kollagenartigen Bilder mit ein. 1916 markiert den Beginn von Gris' "architektonischer" Phase. Formen wurden wichtiger als Farben. In den 20er Jahren schließlich wurde er poetischer: Stillleben und Landschaften verschmolzen, Wellenformen bildeten die Umrisse.

Gris pflegte jedoch nicht nur den Umgang mit Malern, sondern machte auch Bekanntschaft mit dem französischen Bildhauer Jacques Lipchitz. Kurz darauf entstanden seine ersten Skulpturen. Nebenbei arbeitete er auch häufig für Theater, schuf Kostüme und Dekorationen. Außerdem war er weiterhin ein gefragter Buchillustrator.

1925 erkrankte Juan Gris schwer und verstarb zwei Jahre später an einer Harnvergiftung in Paris - er wurde nur 40 Jahre alt. Gris hinterließ eine Frau, Josette, und einen Sohn, Georges.

Auf Auktionen erzielen seine Bilder Millionenbeträge. 2010 wurde "Livre, pipe et verres" für 28,6 Millionen US-Dollar (etwa 21,6 Millionen Euro) ersteigert.

Katharina Gipp

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