Sidney Lumet ist tot. Der Regisseur von Filmen wie "Mord im Orient-Express", "Die zwölf Geschworenen" und "Serpico" erlag am Samstagmorgen im Alter von 86 Jahren in seiner Wohnung in Manhattan einer Lymphknotenerkrankung. Dies teilte seine Stieftochter Leslie Gimbel mit.
Lumet wurde 1957 mit dem Justizdrama "Die zwölf Geschworenen" bekannt und hinterlässt ein Lebenswerk von fast 50 Filmen. Darin thematisiert der Träger des Ehren-Oscars zumeist die düstere Seite der menschlichen Seele: Vorurteile, Korruption, Mord und Betrug. Besonders faszinierten Lumet Verstöße gegen das Gesetz in den Reihen der Polizei. Sein auf wahren Begebenheiten basierender Film "Serpico" sollte umwälzende Reformen im System der New Yorker Gesetzeshüter auslösen.
Trotz zahlreicher Lobeshymnen, die über Lumets Filme gesungen wurden, blieb dem umtriebigen Filmemacher zeitlebens die letzte Ehrung verwehrt: Einen Oscar sollte er nie erhalten. Als Trostpflaster würdigte ihn Hollywood allerdings mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Seine Freude über die Preisverleihung am 27. Februar 2005 kommentierte Lumet ganz offen: "Verdammt, ich wollte ihn und ich finde, ich habe ihn auch verdient".