Einer der Superstars der Weltmusik, der algerische Rai-»König« Khaled, hat am Mittwochabend beim Münchner »Tollwood«-Festival mehrere 1000 Zuschauer verzaubert. Rund zwei Stunden lang nahmen der in Paris lebende Algerier und seine zehn Mann starke Band die Zuhörer mit auf eine musikalische Weltreise: Neben modernen Tönen aus seiner Heimat ließ der Rai-Star auch Erinnerungen an Reggae, Salsa und sogar an westafrikanische Klänge aufkommen.
Spitzenplatz in der Weltmusik-Szene
Seit weit mehr als einem Jahrzehnt hat Khaled nicht nur in Nordafrika, sondern auch in seiner Wahlheimat Frankreich und in der gesamten Weltmusik-Szene einen Spitzenplatz erlangt. Selbst internationale Charts konnte der Rai-Star mit Hits wie »Didi« und dem Liebeslied »Aicha« erobern.
Auftritt wurde zum Heimspiel
Vor allem zahlreiche Nordafrikaner verwandelten am Mittwochabend in München den Auftritt Khaleds in ein regelrechtes Heimspiel. Die Fahnen Algeriens, Marokkos und Tunesiens werden dem Superstar auf die Bühne gereicht, das gesamte Konzert lang schmücken sie den vielumjubelten Auftritt. Fast jedes Lied wird vom Publikum mitgesungen, was die Kehle hergibt, immer wieder bekommt der berühmte Musiker handgeschriebene Zettel von den Fans nach oben gereicht. Ob auf ihnen Huldigungen oder einfach nur spezielle Musikwünsche verewigt sind, bleibt unklar.
Gelangweilte Routine trägt er nie zur Schau
Doch Khaled lässt es sich natürlich nicht nehmen, neben vielen neuen Liedern auch seine Hits anzustimmen - und sich beim Publikum mit einem strahlenden »Merci« für dessen Textsicherheit zu bedanken. Überhaupt lässt Khaled vieles vermissen, was manch andere Superstars auf der Bühne an lässiger-gelangweilter Routine so oft zur Schau tragen. Immer wieder albert der Rai-»König« mit seiner Band herum, immer wieder lacht er herzhaft ins »Tollwood«-Zelt - dem ebenso glücklichen Publikum entgegen.