Auch wenn Christian Drosten gerade im Urlaub ist: Nach wie vor ist der Leiter der Virologie an der Berliner Charité der Wissenschaftler, dem die meisten Deutschen in der Coronavirus-Pandemie vertrauen – nicht zuletzt auch die Politiker im Land. Doch der Virologe ist immer wieder auch Anfeindungen ausgesetzt und berichtete sogar von Morddrohungen. Die Berliner Band ZSK drückt Drosten auf ihre Weise ihre Wertschätzung aus: Sie hat einen Song für ihn geschrieben.
Damit will die Band sich ausdrücklich für seinen Einsatz in der Corona-Krise bedanken. Als Titel hat die Punk-Band den wohl bekanntesten Satz Drostens gewählt – der allerdings wenig mit dem Virus an sich zu tun hat: "Ich habe Besseres zu tun." So reagierte Drosten auf Twitter auf eine sehr kurzfristige Anfrage der "Bild"-Zeitung, was zu einem vielbeachteten öffentlichen Konflikt zwischen dem Wissenschaftler und der Zeitung führte. Nicht nur auf Twitter wird der Spruch seitdem immer wieder zitiert.
Drosten-Song entstand aus einer Twitter-Challenge
Die Idee zu dem Song entstand aus einer "Bierlaune" heraus, gibt ZSK-Sänger Joshi unumwunden zu. Auf Twitter hatte die Band versprochen, einen Song über Christian Drosten zu schreiben, sollte ihr Tweet tausend Retweets bekommen. Die Latte war schnell gerissen, zwei Wochen später veröffentlichen ZSK Song und Video. In dem Clip kämpft Drosten als Held in einem Computerspiel mit Laserstrahlen gegen das Coronavirus.
An Drosten schätzt die Band besonders seine "ruhige und schlaue Art", sagt Sänger Joshi. Seit Beginn der Corona-Krise informiert der Virologe in einem regelmäßigen Podcast bei NDR Info über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und gibt Ratschläge zum Umgang mit dem Virus – sowohl gesellschaftlich als auch im Privatleben. Das hat auch Joshi von ZSK bezeugt: "Wir finden es furchtbar und erschreckend, dass er dafür angefeindet wird, sogar Morddrohungen erhält. Wir sind zwar 'nur' eine Band aus Berlin, aber wir möchten ihm und seinen Kollegen unseren Dank und Solidarität ausdrücken."
Band will Dank und Solidarität zeigen
Vielleicht wird Drosten ebenfalls auf den Song aufmerksam – nach seinem Urlaub. Der Rummel um seine Person hatte dem Virologen zuletzt nicht immer gefallen. Der Klavierkabarettist Bodo Wartke hatte Drosten schon vor einigen Monaten eine Lobeshymne gewidmet und auch bei "Fest und Flauschig", dem Podcast von Jan Böhmermann und Olli Schulz, fand Drosten bereits musikalische Erwähnung. Im Zentrum des Lieds, das Böhmermann in dem Podcast vorgestellt hatte, steht aber Drostens Kollege Alexander Kekulé, der in einigen Punkten eine andere Position als der Berliner Wissenschaftler vertritt.
Quellen: ZSK auf Twitter / Christian Drosten auf Twitter