Girlband Die Engel heben nochmal ab

Sie waren die erste und erfolgreichste Band, die durch eine Casting-Show bekannt wurden: die No Angels. Vor drei Jahren löste sich die Gruppe auf. Nun startet sie ein Comeback - live bei stern TV.

Sie waren die erfolgreichste deutsche Mädchenband, nun sind sie wieder da: Rund drei Jahre nach der Trennung haben die "No Angels" ihr Comeback verkündet. Schon im Februar soll die neue Single "Goodbye to Yesterday" im Radio zu hören sein. Ende März können Fans den Song in den Plattenläden kaufen. "Es geht jetzt los! Es geht jetzt los!", freut sich die 30-jährige Lucy Diakovska und auch den anderen drei Sängerinnen ist die Vorfreude sichtlich anzumerken. "Wir machen ein Album, möchten auf Galas spielen und planen eine Tour", sagt Jessica Wahls, die Anfang Februar ebenfalls 30 Jahre alt wird.

Mehr als fünf Millionen verkaufte CDs, etliche Nummer-Eins-Hits ("Daylight in Your Eyes", "There Must Be an Angel") und Auszeichnungen wie Echo, Comet, Bambi, Goldene Kamera oder World Music Award - die Bilanz der im Jahr 2000 aus der RTL-II-Sehserie "Popstars" hervorgegangenen Band kann sich sehen lassen. An den Erfolg der Vergangenheit soll nun angeknüpft werden: "Wir wollen das, was wir angefangen haben, fortführen", sagt die gebürtige Bulgarin Lucy.

Die "No Angels"

... treten live bei Günter Jauch in stern TV auf (Mittwoch, 22.15 Uhr, RTL). Außerdem stehen sie den Zuschauern im Chat Rede und Antwort.

"Jede von uns ist ausgeglichener"

Die Trennung im Jahr 2003 bereuen die Sängerinnen nicht. "Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bin glücklich, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. Ich wüsste nicht, ob wir sonst jetzt so hier zusammen sitzen würden", sagt Jessica, die ihre dunklen Locken zu einem Zopf zusammengebunden hat. Nadja Benaissa stimmt dem zu. "Jede von uns ist viel ausgeglichener, hat sich entwickelt, stimmlich und auch geschäftlich." Die Auszeit hat den damals gesundheitlich angeschlagenen Frauen gut getan: "Wir genießen jetzt viel bewusster. Wir wissen, was kommt und können alles mehr steuern." Damals seien sie wie im Rausch gewesen. "Man kam gar nicht hinterher, die Eindrücke und Gefühle zu verarbeiten."

Ex-Mitglied Vanessa Petruo ist beim Comeback nicht dabei. "Sie macht ihre Solo-Sachen und genießt das ziemlich. Sie möchte das jetzt nicht unterbrechen", erklärt die 25-jährige Sandy Mölling, die ihre Malteser-Hündin Whoopy mit zum Interview gebracht hat. Eine Neue ins Boot zu holen, kam für die Band nicht in Frage. Lucy: "Wenn da jetzt irgendein Außenstehender dazu kommen würde, der wäre immer der Außenseiter."

"Alle haben Bock, lass uns treffen"

Den Plan einer Wiedervereinigung fassten die jungen Frauen - Nadja und Jessica sind bereits Mütter - im vergangenen Jahr. Die Initiative ging dabei von Lucy aus. "Sie hat überall mal ein bisschen angetestet und hintenrum mal nachgefragt. Dann hat sie irgendwann jeden angerufen und gemeint: Alle haben Bock, lass uns treffen", erzählt Jessica. Beim ersten gemeinsamen Treffen ging es dann recht schnell: "Innerhalb von zehn Minuten ist die Bombe geplatzt und dann war wieder alles wie früher."

Dass das Dasein als Star noch einmal zur unüberwindbaren Belastung werden könnte, glauben die "No Angels" nicht - 2003 hatte sich die Band wegen allgemeiner Kraftlosigkeit aufgelöst. "Wir sind jetzt viel gelassener und entspannter", sagt Sandy und Jessica ergänzt: "Und selbstbewusster, weil wir wissen, dass die Karriere nicht vorbei ist, wenn wir mal ne Woche Pause machen."

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Helen Hoffmann/DPA

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