In seinem ersten Interview anlässlich seines neuen Album "Dauernd Jetzt" verrät Herbert Grönemeyer, dass er eine neue Freundin hat. "Seit zweieinhalb Jahren habe ich wieder eine Beziehung. Eine sehr glückliche", sagt der 58-Jährige dem stern. Seine Lebensgefährtin sei auch einer der Gründe gewesen, warum ihm das Komponieren neuer Musik wieder leicht fiel. "Es war wirklich so, dass ich während des Schreibens gemerkt habe: Dir geht's besser, als du denkst."
Auf seinem 18. Studioalbum "Dauernd Jetzt", das am 21. November erscheint, schlägt Herbert Grönemeyer auch gesellschaftskritische Töne an und warnt vor einer digitalen Diktatur. "Wir sollten auf der Hut sein. Im Netz geben wir unsere Privatsphäre auf, ohne wirklich zu begreifen, was wir da tun, welche Dimension das hat." Den Sänger stört zudem "die Kultur der Folgsamkeit" in Deutschland. "Wer etwas anprangert, der stört viele in ihrem Einerlei", sagt Grönemeyer.
Auf die Frage, ob das das Merkel-Deutschland-Gefühl sei, sagte Grönemeyer: "Ganz genau, sie macht das schon, und wir lassen uns einlullen." Er habe zwar nichts gegen Merkel persönlich, aber "politisch ist sie mir eher fremd". An einem Treffen mit der Kanzlerin Angela Merkel, die als Anhänger von seiner Musik gilt, habe er kein Interesse. "Nein, warum auch? Der Job des Künstlers ist es, unberechenbar zu sein. Nicht, weil Künstler klüger sind als andere, sondern, weil sie einfach mehr haben als jemand, der den ganzen Tag arbeiten muss."