Der britische Regisseur (»Snatch«, »Bube, Dame, König, Gras«) über sein Leben mit Madonna
Mr. Ritchie, wie hat sich Ihr Leben an Madonnas Seite verändert?
Es ist noch zu früh, um zu sagen, welchen Einfluss meine Frau auf mein Leben haben wird. Was ich allerdings jetzt schon weiß: Es ist manchmal anstrengend, an ihrer Seite zu leben.
Sie haben auch gesagt, die »Missus«, wie Sie Ihre Frau nennen, sei eine schreckliche Köchin. Zitat: »Ich meine, wirklich schlimm.«
Sie könnte sicher kochen, wenn sie sich dafür interessieren würde – aber machen Sie sich keine Sorgen, wir essen trotzdem sehr gut. Mal im Ernst: Wir leben relativ bescheiden und zurückgezogen. Eigentlich sind wir eine normale, kleine Familie. Solange ich das Haus nicht verlasse, kriege ich gar nicht mit, dass sie ziemlich berühmt ist.
Klingt nicht sehr überzeugend. Schließlich müssen Sie nun damit leben, dass gesagt wird, Sie profitierten von Madonnas Berühmtheit.
Gegen dumme Spekulationen kann ich mich nicht wehren.
Aber das Gerede überrascht Sie nicht?
Ich kann schon verstehen, dass die ganze Welt meine Frau spannend findet. Ich habe sie deswegen sogar geheiratet. Aber wenn man die Zeitungen liest und feststellt, dass nichts, was geschrieben wird, mit der Realität etwas zu tun hat, regt einen das auf. Selbst unser Sohn ist Gegenstand in den Medien, daran muss ich mich erst gewöhnen. Schließlich hat Rocco noch gar nichts geleistet, außer Windeln vollzumachen und den halben Tag zu verpennen. Zuerst dachte ich, ich sei nicht normal, aber inzwischen kommt es mir vor, als sei ich der Einzige, der wirklich normal ist.
Und? Wird Madonna in Ihrem nächsten Film eine tragende Rolle spielen?
Kompletter Unsinn. Mein nächster Film handelt von der Belagerung Maltas durch Suleiman den Großen, das ist ein Kriegsfilm, ziemlich harte Nummer, kein Platz für Frauen. Auch nicht für die »Missus«.
Und das wird sich in Zukunft nicht ändern?
Ich würde gern mit ihr zusammenarbeiten, und irgendwann werden wir das auch tun. Meine Frau hat großes Talent als Schauspielerin, ist aber auch eine eigenwillige Persönlichkeit. Ein Regisseur müsste sie richtig führen.
Hört sich mutig an.
Immerhin kenne ich sie recht gut. Ich denke, das wird helfen.