Mit fast elterlichem Stolz blickt man derzeit aus Deutschland auf die Karriere von Kim Petras: Endlich hat nicht nur jemand mit deutschen Wurzeln tatsächlich Erfolg in den USA, sondern sogar diesen typischen L.A.-Glamour! Mit "Feed The Beast" legt die gebürtige Kölnerin nun ihr offizielles Debütalbum vor – nach drei Mixtapes, einer EP und einem wegen – vorab im Netz geleakten Songs gestoppten – Album.
Für Petras ist es vermutlich eine massive Erleichterung, nun endlich ihre erste Platte bei einem großen Label präsentieren zu können. Um es klarzustellen: Das hier ist Popmusik. Wer Wert auf handgeklöppeltes Gitarrenspiel oder philosophischen Tiefgang der Texte legt, wird eher nicht bedient. Stattdessen liefert die 30-Jährige saftige elektronische Beats, zuckrige Melodien und Songs über Liebe, Sex und ihre bevorzugten Körperteile. Manchmal mit einem Augenzwinkern ("Sex Talk"), aber nie parodistisch.
Kim Petras: Selbstbewusster Pop für Sommerabende
Nach dem Erfolg ihres Grammy-bedachten Duetts "Unholy" mit Sam Smith (als Abschlusstrack auch auf dem Album enthalten) hätte man vermuten können, dass Petras künftig mehr auf Provokation und Camp-Ästhetik setzen würde, aber das ist ausdrücklich nicht passiert. Vielmehr orientiert sie sich an Kolleginnen wie Christina Aguilera, Katy Perry oder Dua Lipa.

Songs wie "Revelations" oder "King Of Hearts" bringen gar ein wenig 80er-Flair mit, klingen nach der besten Sorte von Sommernächten und eignen sich perfekt dazu, um mit Freunden im vollgepackten Auto durch die Nacht zur nächsten Party zu brausen. Gäste auf dem Album sind neben dem britischen Popstar Sam Smith die Rapperin Nicki Minaj ("Alone") und die Elektro-Prinzessin Banks ("Bait").
Kim Petras: "Feed The Beast" (Universal), jetzt erhältlich