Neues Klee-Album Gehauchter Pop aus Deutschland

Die Pop-Band Klee um Sängerin Suzie Kerstgens meldet sich mit dem Album "Berge versetzen" zurück. Im stern.de-Videointerview erzählt die Frontfrau, warum sie eine Flasche Bier gern in einem Zug austrinkt und welche Komplimente Frauen am liebsten hören.

Wenn das Album "Berge versetzen" das tut, was der Titel verspricht, dann versetzen Klee ihre Berge sehr gemächlich, fast unmerklich. Mit dem dritten Album legen die Kölner Deutsch-Popper ein sehr ebenmäßiges, glattes Album vor. Es handelt, wie die vorherigen drei Alben auch, von Liebe und Wehmut.

Insgesamt wird auf dieser Platte mehr gehaucht als gesungen. Was Suzie Kerstgens da säuselt, würde im Englischen wahrscheinlich "dead serious" und "deep" klingen. Im Deutschen bleiben Textzeilen wie "Die Zeiten ändern sich, und die Zeiten ändern mich" und "Weine nicht, ein Stein im Schuh tut jedem weh" schwer verdaulich.

Die Single-Auskopplung "Zwei Herzen" hat durchaus Rotationspotential, weil ein bisschen mehr Wumms und Dynamik dahinter ist. Auch "Ich lass ein Licht an für Dich" oder "Königin" gehören zu den energetischeren Stücken des 13-teiligen Albums.

Obwohl es hier um gezielt leichtverdaubare Popmusik handelt, wünscht man sich hier und da ein paar Ecken und Kanten, an denen sich der Hörer, wenn nicht stoßen, so doch wenigsten festhalten könnte. "Berge versetzen" ist Musik wie alkoholfreies Bier, der Kater bleibt erspart, aber richtig Stimmung kommt nicht auf.

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