Warn-Gadget Tom im Test Achtung, Gefahr: So gut warnt Tomtoms neuer Blitzerwarner wirklich

Tomtom Blitzerwarner Tom
Der kleine Puck Tom ist Tomtoms erster Gefahren- und Blitzerwarner
© Malte Mansholt / stern
Im Verkehr geht es oft um Sekunden. Tomtoms neues Warngerät gibt Fahrern mehr Reaktionszeit – auch als Blitzerwarner. Wie gut das funktioniert, verrät der Test.

Es kann sehr schnell gehen. Eine Gefahrenstelle, ein Stauende oder die Radarfalle der Polizei – schon muss der Fuß aufs Bremspedal gepresst werden. Mit seinem nur Tom genannten Verkehrshelfer will Tomtom Autofahrern jetzt wertvolle Sekunden schenken, um besser reagieren zu können. Quasi einen digitalen Beifahrer mit Ortskenntnis und Echtzeitinformationen. Der stern konnte ihn bereits ausführlich testen.

Zunächst der obligatorische Hinweis: Blitzerwarner sind in Deutschland verboten. Die Nutzung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, inklusive entsprechender Bußgelder. Weil sie sich abschalten lässt und Tom nicht nur vor Radarfallen, sondern auch vor Gefahrenstellen und Stauenden warnt, kann sich die Anschaffung aber auch ohne die Blitzerwarnung lohnen. Im Test wurde die Blitz-Warnfunktion im Bus und mit dem Fahrrad ausprobiert, um Ordnungswidrigkeiten zu vermeiden und trotzdem ihre Funktion prüfen zu können.

Tomtom Blitzerwarner Tom
Der Blitzerwarner von Tomtom zeigt mit grünem Licht, dass er eine Verbindung hat. Gibt es Gefahren, warnt er mit weiteren Signalfarben
© Malte Mansholt / stern

Einfache Einrichtung

Die Einrichtung ist denkbar einfach. Man installiert die Tomtom-App, gibt in den Einstellungen an, dass man ein Gerät koppeln will, und muss nur die Verbindung zum Tom herstellen. Die Installation im Auto geht ähnlich flott. Auf der Unterseite ist ein Magnetring mit Klebefläche, die man am Armaturenbrett festklebt. Danach kann man Tom einfach abnehmen, wenn man ihn etwa aufladen möchte. Bei älteren Autos mit offenen Metallflächen kann man Tom sogar ohne den Ring magnetisch haften lassen.

In der App kann man nun einrichten, vor welchen Gefahren man gewarnt werden will. Beim Blitzerwarner erscheint noch einmal ein Hinweis, dass die Nutzung rechtlich nicht in Ordnung ist, einschalten lässt er sich aber trotzdem. Alternativ kann man sich aber auch warnen lassen, wenn man die Geschwindigkeit überschreitet – unabhängig davon, ob aktuell geblitzt wird. Das ist zulässig, allerdings kann Tomtom nicht für die Aktualität der Geschwindigkeitsbegrenzungen garantieren. Aufpassen muss man also trotzdem.

Einmal installiert, muss man die Tomtom-App nur im Hintergrund laufen lassen. Zur Navigation muss man sie nicht verwenden, stattdessen lassen sich beliebige andere Lösungen im Auto oder auf dem Smartphone nutzen. Eine grüne Leuchte zeigt alle zehn Sekunden, ob die Verbindung zur App steht. Das lässt sich auf Wunsch aber deaktivieren. Weil das Licht eher gedämpft ist, stört es aber eigentlich nicht.

Tomtom Blitzerwarner: So funktioniert Tom

Kommt es zu Gefahren, blitzt das Gerät deutlich heller auf und warnt auch per Alarmgeräusch. Die Warnungen funktionieren gut. Bei Gefahrenstellen leuchtet das Gerät gelb auf, Stauenden werden mit einem roten Signal gemeldet. Vor Blitzern wird mit einer blauen Leuchte gewarnt.

Die Entfernung beträgt jeweils einige hundert Meter, so bleibt auf Autobahn und Landstraße genügend Zeit zu reagieren. Im Stadtverkehr kommen die Warnungen recht früh, hier dauert es oft einen Moment, bevor die Gefahrenstelle oder der Blitzer zu sehen sind. Ein Problem ist das nicht, man sollte es aber im Hinterkopf behalten.

Mit Nutzerhilfe, aber ohne Abo

Für die Warnmeldungen setzt Tom auf den etablierten Tomtom-Kartendienst. Und auf seine Nutzer: Findet man eine Gefahrenstelle oder einen Blitzer, vor dem nicht gewarnt wurde, kann man diesen einfach nachmelden. Dazu drückt man je nach Situation eine der Tasten am Gerät. Bei Blitzern etwa den Button auf der Oberseite. Melden genügend Nutzer den Warnungsgrund, beginnt Tomtom auch andere Nutzer davor zu warnen. 

Auch der Wegfall einer Gefahrenstelle lässt sich melden. Erscheint etwa eine Warnung vor einem Stauende und die Strecke ist bereits wieder frei, meldet man das ebenfalls per Knopfdruck.

Trotz der Anbindung an die eigene App verzichtet Tomtom übrigens auf ein Abo. Stattdessen fällt nur der Kaufpreis an, die UVP liegt bei 79 Euro. Das ist ein faires Angebot, der beliebte Blitzerwarner von Ooono liegt in einem vergleichbaren Rahmen.

Tomtom Blitzerwarner Tom
Aufgeladen wird Tomtoms Blitzerwarner per USB
© Malte Mansholt / stern

Lange Laufzeit

Die Laufzeit gibt Tomtom mit 30 Tagen an. Das Aufladen ist unkompliziert per USB-C möglich. Gut: Das Gerät lässt sich dabei nutzen, man kann es also auch einfach im Auto selbst laden. Im Schlafzimmer sollte man es aber nicht ans Kabel hängen: Ist es mit dem Handy verbunden, blitzt auch beim Aufladen alle zehn Sekunden die grüne Leuchte auf, wenn das Handy in der Nähe liegt. Im Dunkeln kann das stören.

Fazit Tomtom Blitzerwarner: Schlicht gut

Mit dem Blitzerwarner Tom bietet Tomtom eine sinnvolle und gut umgesetzte Ergänzung seines Kartenangebots. Einrichtung und Bedienung sind sehr intuitiv, das Gerät warnte im Test zuverlässig vor Gefahrenstellen und auch vor Blitzern. Auch wenn man auf letztere Funktion in Deutschland aus rechtlicher Sicht lieber verzichten sollte. 

Der Preis ist für den gebotenen Leistungsumfang angemessen und liegt im Rahmen der Konkurrenzangebote. Allerdings dürfte sich die Anschaffung vor allem dann lohnen, wenn man mit dem Wagen oft im europäischen Ausland unterwegs ist und dort Geldstrafen vermeiden möchte.

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