Dyson V16 Piston Animal Submarine Neu ist nicht immer besser: So gut ist der neue Dyson-Sauger wirklich

Dyson V16 Piston Animal Submarine
© Dyson / Hersteller
Beim Dyson Piston Animal wurde viel umgebaut – um Schwächen des Vorgängers zu beheben. Dafür hat er jetzt neue. Welche das sind und was er trotzdem besser macht, verrät der Test.

Sie sind Haushaltswerkzeug und Statussymbol zu gleichen Teilen: Die Staubsauger von Dyson sind schick, leistungsstark – und gehören eher zu den teureren Modellen auf dem Markt. Auch der neue Dyson V16 Piston Animal ist kein Schnäppchen. Dafür bringt er aber gleich mehrere Innovationen mit. Ob die den Aufpreis wert sind und warum man manchmal doch lieber den Vorgänger nutzt, erfahren Sie hier.

Der V16 Piston Animal ist der direkte Nachfolger des Dyson V15s Detect, getestet wurde jeweils die Submarine-Version, also die Variante mit Saugwisch-Aufsatz. Die war beim Dyson V15s Detect Submarine noch die größte Innovation. Beim V16 hat sich Dyson dagegen mal wieder den Sauger selbst vorgenommen. Und ihn in einigen wichtigen Details neu gedacht.

Neudesign

Auf den ersten Blick ist der Unterschied beim Design nicht riesig. Der Sauger besteht nach wie vor aus einem bulligen Korpus, in dem der Motor und die durchsichtige Staubkammer untergebracht sind, der Akku steckt weiter im Handgriff. Wie immer setzt der britische Hersteller auf auffällige Farben und markante Formen. Selbst das Rohr ist diesmal kupferfarben, dazu kommen Akzente in sattem Rot und Blau. Der V16 ist wie gewohnt ein Hingucker, den man nicht unbedingt im Schrank verstecken möchte.

Schaut man genauer hin, wurden aber erstaunlich viele Details überarbeitet. Und zwar vor allem an Stellen, bei denen die Vorgänger geschwächelt hatten.

Endlich einschalten

Die sicher willkommenste Neuerung: Der V16 Piston Animal hat endlich einen ganz normalen Einschaltknopf. Musste man bislang immer den an einen Pistolenabzug erinnernden Schalter gedrückt halten, um saugen zu können, drückt man beim Piston Animal einfach einen Knopf am oberen Ende – und er saugt, bis man diesen erneut betätigt. Darauf haben viele Dyson-Fans lange gewartet.

In der Praxis muss man sich aber umgewöhnen. Das Dauerdrücken hat nämlich auch einen Vorteil: Lässt man los, ist auch Pause. Beim Dyson V16 Piston Animal muss man dann aber einen Knopf betätigen. Und wünscht sich manchmal doch die alte Lösung zurück. 

Dyson V16 Piston Animal
Der Dyson V16 Piston Animal sieht dem Vorgänger recht ähnlich, hat im Detail allerdings viele Neuerungen parat
© Malte Mansholt / stern

So gut saugt der Dyson V16 Piston Animal

Einmal eingeschaltet, fühlt sich der V16 wie eine stärkere Version des Vorgängers an. Auf Wunsch erkennt er den Verschmutzungsgrad, schaltet dann nach Bedarf aus dem sparsamen Eco- in den stärkeren Boost-Modus. Der geht aber deutlich auf die Akkuleistung. Im Boost-Modus ist nämlich nach 15 Minuten Schluss, beim Eco-Saugen hält er über eine Stunde durch. Mit Laser-Unterstützung zeigt der V16 wieder jedes Staubkorn auf dem Boden. Das funktioniert gewohnt gut.

Etwas weniger begeistert der eigentlich als Verbesserung gedachte Bodenaufsatz. Der kombiniert den regulären mit dem Tierhaaraufsatz – deshalb das Animal im Namen. Statt einer durchgehenden Rolle drehen sich darin zwei Kegel nebeneinander. Die Idee dahinter: Haare sollen sich nicht mehr um die Rolle wickeln, sondern ganz von selbst zum Rand der Kegel wandern – wo sie dann eingesaugt werden. Das funktioniert tatsächlich gut. 

Dyson V16 Piston Animal
Statt einer durchgehenden Rolle setzt der Bodenaufsatz des Dyson V16 Piston Animal auf zwei Kegel. Die befördern Haaare an den Rand, wo sie abgesaugt werden können
© Malte Mansholt / stern

Allerdings bringen die Kegel zwei andere Probleme mit sich. Zum einen ist da die Form des Aufsatzes: Er ist nicht mehr gerade gestaltet, sondern hat eine leichte Dreiecksform. Das führt dazu, dass er nicht mehr eben an die Wand gefahren werden kann. Kanten zu saugen, wird dadurch deutlich fummeliger. Zum anderen rattern die Kegel im Aufsatz des Testmodells deutlich hörbar. Das Saugen wird in der Standardeinstellung erheblich lauter. Wer sich daran stört, kann in der Dyson-App aber die Drehzahl der Kegel herunterfahren und so die Lautstärke etwas senken.

Ist der Staubbehälter voll, muss man nicht mehr gleich ausleeren: Mit einem neuen Schieber kann man den Schmutz zusammendrücken und einfach weiter saugen. Das funktioniert im Test hervorragend. Zudem lässt sich die Klappe nun auch mit angestecktem Rohr öffnen. Das ist allerdings eher nicht zu empfehlen, wenn man nicht gerade eine sehr große Mülltonne hat.

Dyson V16 Piston Animal
Große Klappe: Der Staubbehälter des Dyson V16 Piston Animal erlaubt es, mit dem roten Schieber den Schmutz zusammenzustauchen
© Malte Mansholt / stern

Stecken statt bücken

Auch die Überarbeitung des Aufsatzsystems ist sehr gelungen. Hier hat Dyson gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Bisher waren die Aufsätze so aufgebaut, dass man sie ins Rohr oder den Korpus des Saugers einstecken musste. Das führte dazu, dass der Sauger ohne Aufsatz nicht zu benutzen war. Wollte man nur eine schmale Kante saugen, musste man erst den Bodenaufsatz abnehmen, dann auf einen Stabaufsatz wechseln, diesen nach getaner Arbeit wieder abnehmen und schließlich wieder zum Bodenaufsatz wechseln.

Dyson V16 Piston Animal Submarine
Neu gedacht: Während der Vorgänger Dyson V15s (links) immer einen Aufsatz benötigt, kann der Dyson V16 Piston Animal (rechts) dank der neuen Spitze auch direkt mit dem Rohr saugen
© Malte Mansholt / stern

Das neue System funktioniert andersherum: Sowohl am Sauger als auch am Rohr ist eine Art Miniaufsatz, der dann jeweils ins Rohr und in den Bodenaufsatz eingeschoben wird. Das hat den Vorteil, dass man für viele enge Stellen nun einfach diese Spitze verwenden kann – und dann direkt wieder den Bodenaufsatz ansteckt. Das spart Zeit und Nerven.

Auch die Knöpfe zum Öffnen des Stecksystems wurden nämlich überarbeitet. Wollte man den Bodenaufsatz vom Rohr lösen, musste man sich zum Boden bücken. Jetzt erlaubt ein Spezialring am Rohr, den Bodenaufsatz auch im Stehen abzulösen. Er bleibt dann einfach unten stehen. Dann saugt man kurz mit der Mini-Spitze und klinkt den Aufsatz schließlich wieder ein – ohne sich je bücken zu müssen. Das funktioniert sehr gut, der Rücken dankt es einem.

Nass wird's nervig

Die größte Neuerung des Vorgängers hat Dyson leider kaum überarbeitet. Der Wischaufsatz Submarine kann zwar weiterhin sehr gut nass wischen, behält aber die meisten Schwächen. Die einzige Verbesserung: Der Schmutzwassertank des V16 Piston Animal Submarine hat einen kleinen Deckel und läuft so beim Hochheben weniger aus. Das ändert aber nichts daran, dass man die Bürste und den Schmutzwassertank weiterhin nach jedem Wischvorgang von Hand reinigen und dann trocknen muss, wenn man keine unangenehme Geruchsbildung riskieren möchte. Das sorgt dafür, dass man ihn lieber nicht zu oft einsetzt – obwohl er eigentlich gut reinigt. Hier hätte man sich eine bessere Lösung gewünscht.

Dyson V16 Piston Animal
Neben dem Hauptaufsatz oben links bietet der Dyson V16 Piston Animal Submarine noch den Wischer (oben rechts), eine Sofarolle, sowie zwei Saugstutzen mit und ohne Pinsel
© Malte Mansholt / stern

Fazit Dyson V16 Piston Animal Submarine: Viele tolle Neuerungen – und neue Schwächen

Mit dem V16 Piston Animal Submarine hat Dyson seine starken Sauger umfangreich überarbeitet – und kann dabei überzeugen. Das neue Stecksystem, der Einschaltknopf, die überarbeitete Staubkammer und der Bodenaufsatz sind willkommene Neuerungen – auch wenn sie wie im Fall des dreieckigen Aufsatzes teilweise kleinere Schwachstellen mit sich bringen.

Wer einen schicken, gut durchdachten Akkusauger mit viel Liebe zum Detail sucht, macht mit dem Dyson V16 Piston Animal wenig falsch – wenn man den im Vergleich zur Konkurrenz recht hohen Kaufpreis von mindestens 850 Euro (ohne Submarine) zu zahlen bereit ist. Wer auf die neuen Features verzichten kann, spart mit dem Vorgänger aber ordentlich Geld. Oder man greift gleich zu günstigeren Konkurrenten wie dem Shark IZ400 EU oder dem Rowenta RH9A36.

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