Für viele ist es der Porsche unter den Staubsaugern: Die Dyson-Handsauger haben viel Power, smarte Zusatzfunktionen und einen Look, den man im Zweifel lieber nicht in der Besenkammer verstecken muss – oder will. Mit dem Dyson V15s Detect Submarine bietet der Hersteller nun erstmals einen Sauger an, der auch nasswischen kann. Wunder sollte man vom Wischer aber nicht erwarten.
Dabei ist die Lösung eigentlich ziemlich clever: Statt ein vollständig neues Gerät zu entwickeln, hat Dyson bei seinem Submarine auf etablierte Technik gesetzt: Der Sauger selbst ist eigentlich nur eine Variante des 15Vs Detect. Der Submarine genannte Nassauger wird nur bei Bedarf als Aufsatz angesteckt. Und wischt nur dann feucht, wenn man das auch benötigt.
Schneller Wechsel
Das ist im Alltag enorm praktisch. Muss nur mal wieder staubgesaugt werden, nimmt man den Detect-Aufsatz, der wie bei den anderen Modellen Staubmoleküle mit Licht hervorhebt. Und kann einfach ganz normal saugen. Auch die Aufsätze für die Couch, die Fugendüse für enge Spalten oder der Aufsatz für Tierhaare sind im Lieferumfang enthalten. Und natürlich lässt er sich auch per Wandhalterung anbringen, die bei entsprechender Verkabelung den Sauger auch auflädt.
So weit, so bekannt. Will man das Bad putzen oder einen Wasserfleck aufsaugen, kommt dann die Submarine-Bürstwalze zum Einsatz. Dann füllt man den kleinen Wassertank mit Leitungswasser, bei Bedarf kann auch ein kleiner Spritzer Reinigungsmittel dazu. Dann wird der Aufsatz nur noch angeklickt – und aus dem Staubsauger wird ein Nasssauger.

Frisch gewischt
Der verrichtet seine Arbeit im Alltag erstmal hervorragend. Die Bürste zieht den Sauger vorsichtig über Dielen oder Kacheln, trägt einen Wasserfilm auf und saugt ihn auch gleich wieder ab. Selbst etwas gröbere Verunreinigungen entfernte der Sauger nach einigen Malen darübergehen problemlos, auch Wasserpfützen auf dem Boden wurden klaglos aufgesaugt. Völlig trocken ist der Boden danach zwar nicht, der geringe zurückgelassene Film ist aber im Nu verdunstet. Vor allem, wenn man wie von Dyson empfohlen nur mit Wasser wischt.
Die Walze ist dabei wirklich gelungen. Die Microfaserrolle bekommt die Reinigungsflüßigkeit durch den Aufsatz sehr gleichmässig aufgetragen, wischt dadurch beeindruckend gleichmässig. Ob man viel Wasser einfüllt oder etwas weniger, macht abgesehen von der in einem Rutsch wischbaren Fläche keinen bemerkbaren Unterschied.

Reinigung mit Ärgernissen
Ist man fertig, kommt aber der Teil, den Besitzer anderer Nasssauger bereits kennen – und bei dem man sich von Dyson durchaus auch eine bessere Lösung gewünscht hätte: Ist man mit dem Wischen fertig, reinigt sich der Aufsatz leider nicht selbst. Stattdessen muss er auseinandergebaut und von Hand von Schmutz, Haaren und dem restlichen Wasser befreit werden. Dazu muss man nicht nur den hinter der Rolle befindlichen Schmutzwassertank ausleeren, sondern auch die im Zweifel durchaus nicht mehr saubere Bürste ausbauen. Und dann beides und auch das Gehäuse darum vom übrig gebliebenen Schmutz befreien. Tut man das nicht, riskiert man schnell eklige Ablagerungen und Geruchsentwicklung.

Und die Arbeit ist dann noch nicht getan. Der Submarine kann seine Bürste leider nicht selbst trocknen. Stattdessen muss man sie lufttrocknen lassen. Lässt man sie einfach in Badewanne oder Waschbecken stehen, kann das auch mal länger als einen Tag dauern, im Sonnenlicht von Balkon oder Fensterrahmen dauert es immer noch mehrere Stunden.
Das lässt die Lust auf einen Spontaneinsatz schnell verfliegen. Ist der Dyson als Staubsauger so unkompliziert, dass man ihn auch mal nur für eine Minute von der Wand nimmt, ist der Submarine-Einsatz mit so viel Aufwand verbunden, dass man ihn doch lieber nur sehr gezielt einsetzt – und dann lieber gleich alle wischbaren Flächen auf einmal erledigt. Solange man dabei unter 75 Quadratmetern bleibt, war im Test immerhin kein Nachfüllen oder Ausschütten des Auffangs nötig.
Bekannt gut
Vom Submarine-Aufsatz abgesehen unterscheidet sich der Staubsauger selbst nicht großartig von den gleichnamigen Modellen. Das ist in den meisten Bereichen auch gar nicht nötig: Mit seiner Stauberkennung per Laser, einer guten Stunde Akkulaufzeit und starker Saugleistung ist er immer noch ein hervorragender Sauger. Auch die Alltagsnutzung ist dank des einfachen Ladens per Halterung und der intuitiv verständlichen Reinigung weiter hervorragend.
Ein kleines Manko erbt der neue Sauger aber ebenfalls: Auch beim V15s Detect Submarine muss man beim Saugen durchgehend den Aktivierungsknopf halten, auf Dauer kann das anstrengend werden. Allerdings bieten Drittanbieter einfach installierbare Sperren an, die einem diese Arbeit abnehmen.
In einem wichtigen Punkt unterscheiden sich der Dyson V15 Detect und der V15s Detect dann aber doch: Der Anschluss am Rohr wurde leicht umgebaut, man kann den Submarine-Aufsatz also leider nicht einfach auf einen bereits vorhandenen Sauger aufsetzen. Und ihn auch nicht einzeln nachkaufen. Dyson begründet das auch mit nötiger Software.
Fazit: Eine starke Ergänzung – mit hohem Preis
Mit dem V15s Detect Submarine hat Dyson seinem hervorragenden Sauger eine toll funktionierende Wisch-Erweiterung spendiert – die aber leider auch mehrere Nachteile mitbringt. Zwar wischt der Submarine-Aufsatz wirklich gut, wegen der nervigen Reinigung macht er im Alltag aber weniger Spaß, als man es vom Sauger gewöhnt ist. Leider ist es Dyson nicht gelungen, das herrlich unkomplizierte Saugen auch auf den Wischaufsatz zu übertragen.
Auch dass der Submarine nur als Gesamtpaket erhältlich ist, ist schade. Denn: Kunden, die bereits einen V15 besitzen, kann man kaum empfehlen, sich nur für den Wischer alles nochmal zu kaufen. Der V15s ist also vor allem für Kunden interessant, die sich sowieso ein komplettes Dyson-Set zulegen wollten.
Der Preis spielt dabei eine wichtige Rolle: Der Dyson V15 Detect Absolute ist mit einem Preis um 700 Euro für die gesamte Ausstattung schon nicht gerade ein Schnäppchen. Für den V15s Detect Submarine zahlt man mit Preisen ab 940 Euro aber nochmal deutlich mehr. Für diesen Aufpreis bekommt man bei der Konkurrenz einen ganzen Wischsauger. Auf längere Sicht dürfte sich der Preis aber sicher anpassen.
*Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links zu Produkten in Online-Shops. Klickt ein Nutzer darauf und kauft etwas, erhält der Verlag eine Provision vom Händler, nicht vom Hersteller. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.