Pop-Queen Cher auf "Farewell"-Tour

Auftritt einer Queen: Auf einem orientalischen, reich verzierten Thron schwebte die US-amerikanische Sängerin in einer mit weißem Pelz besetzten Glitzerrobe und silberner Krone von der Decke herab auf die Bühne der KölnArena.

Dass sie eine echte Pop-Königin ist, machte Cher am Freitagabend in Köln gleich zu Beginn ihrer spektakulären Abschieds-Show deutlich. Auf einem orientalischen, reich verzierten Thron schwebte die US-amerikanische Sängerin in einer mit weißem Pelz besetzten Glitzerrobe und silberner Krone von der Decke herab auf die Bühne der KölnArena. Unter dem Jubel der rund 10 000 Fans streifte sie ihr königliches Gewand ab und startete mit dem Song "I still havent found what Im looking for" den Deutschlandteil ihrer weltweiten "Farewell"-Tournee.

Chers Abschiedstour, mit der sich die 58-Jährige zum letzten live ihren Fans zeigen will, ist ein buntes, schillerndes Popspektakel. "Es ist diesmal eine etwas verrückte Show mit einer Menge Zirkuszeug - ich hoffe, es gefällt euch", begrüßt sie ihre Anhänger. Artistische Tanz- und Akrobatikeinlagen, zahlreiche Videoeinspielungen mit Szenen aus dem bewegten Leben der Sängerin und natürlich jede Menge bekannte Hits machen das Konzert zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Stimmung für ältere Semester

In ihrer Show lässt die attraktive Sängerin die Stationen ihrer 40-jährigen Karriere noch einmal Revue passieren. Videoeinspielungen erinnern an die Zeit, als sie mit ihrem damaligen Ehemann Sonny als Folkpop-Duo "Sonny und Cher" mit Songs wie "I Got You Babe" (1965) große Erfolge feierte. Bewegung kommt auf, als sie gegen Ende der rund eineinhalbstündigen Show ihre großen Hits der 90er Jahre auspackt. Die Zuschauer, darunter auch viele "ältere Semester", tanzen in der nicht ganz ausverkauften Halle begeistert zu "Strong Enough" und "Believe".

Cher, die sich auch als Schauspielerin ("Mondsüchtig") einen Namen machte, liebt das Spiel mit Kostümen. Von Lied zu Lied wechselt sie ihre Kleider und Frisuren. Mal tritt sie als Höllendame mit Irokesenschnitt und roter Lederkluft auf, mal tanzt sie zum "Shoop Shoop Song" als Flower-Power-Mädchen über die Bühne. Selbstironisch kommentiert sie Gerüchte über ihre angeblich zahlreichen Schönheitsoperationen. "Und wenn ich mir meine Brüste auf den Rücken machen lasse, ist das meine Sache", sagt sie in einer Videoeinspielung.

Auftritt mit Elefanten

Mit ihrer bunten Bühnenshow bringt die charismatische Musikerin ihre Fans am Freitagabend immer wieder zum Staunen. So lässt sie sich für den Song "All Or Nothing" von einer lebensgroßen Elefanten-Figur auf die Bühne tragen. Kurz darauf führen an Tüchern meterhoch über der Bühne schwebende Zirkus-Akrobaten waghalsige Kunststücke vor.

"Ihre Wandlungsfähigkeit ist einfach bewundernswert", zeigt sich Konzertbesucherin Ute Blume aus Arnsberg im Sauerland begeistert. "Die Krönung war der Song „Believe“, dazu haben wir an Karneval schon ganze Nächte durchgetanzt", sagt sie. "Es ist wirklich schade, dass sie jetzt nie mehr live auftreten wird", trauert die 39- jährige Gabriele Bussmann aus Köln ein wenig. "Aber was sie hier als 58-Jährige bringt, ist einfach supergeil."

Von Mark Ludwig

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