In einem neuen Lied hat der US-Sänger R. Kelly seine Berühmtheit für seine Konflikte mit dem Gesetz verantwortlich gemacht. Gegen Kelly liegen derzeit 21 Anklagepunkte wegen des Verdachts der Kinderpornografie vor.
Der Rhythm-and-Blues-Sänger veranlasste seine Plattenfirma Jive Records das Lied »Heaven, I Need a Hug« (etwa: Himmel, ich brauche eine Umarmung) an den Radiosender WGCI-FM zu liefern. Die Radiostation in Chicago habe den 35-Jährigen während seiner gesamten Karriere sehr unterstützt, sagte Kellys Sprecher in Los Angeles. »Die Zuhörer lieben den Song«, sagte Marv Dyson von WGCI-FM der Zeitung »Chicago Tribune«. Kelly, bekannt durch seinen Hit »I Believe I Can Fly«, war Anfang Juni im US-Bundesstaat Florida festgenommen, anschließend aber gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Schuld ist die Berühmtheit
In dem Lied singt Kelly der Zeitung »Los Angeles Times« zufolge: »I mean if I wasn't famous/Then all this wouldn't be happening« (Ich glaube wenn ich nicht berühmt wäre, würde das alles nicht passieren). Der Radiosender hatte sich Dyson zufolge entschieden, Kellys Musik trotz der Vorwürfe zu spielen, bis er vor Gericht gestellt werde.
Dem Grammy-Preisträger Kelly wird unter anderem vorgeworfen, er habe sich beim Sex mit einer Minderjährigen filmen lassen. Ein Video ist der Polizei zufolge auf dem Schwarzmarkt verkauft worden. Kelly bestreitet der Mann in dem Video zu sein. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. Der verheiratete Kelly ist bereits mehrmals wegen Sex mit Minderjährigen angeklagt worden. Einige dieser Fälle fanden eine gütliche Einigung.
Kelly verkaufte mehrere Millionen Platten. Die Verkaufszahlen seines jüngsten Albums »The Best of Both Worlds«, das Kelly zusammen mit dem Rapper Jay-Z aufnahm, blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück.