Salzburger Festspiele Die Tragödie des Orpheus - jetzt mit Happy End

In Salzburg dürfen sich "Orfeo ed Euridice" auf ein Happy End freuen, doch ursprünglich war die Liebesgeschichte des Orpheus eine tragische: Zwar gelingt es dem jungen Mann, seine Geliebte Eurydike in der Unterwelt wieder zu finden. Doch dann begeht er einen fatalen Fehler.

Der Stoff, aus dem Regisseur Dieter Dorn seine Salzburger Musical-Inszenierung spinnt, hat bereits Jahrtausende auf dem Buckel. In den Mythen des antiken Griechenlands galt Orpheus als Meistersänger, der mit seiner Stimme Mensch und Tier - ja sogar die Natur - verzaubern konnte.

Seine Frau, die Nymphe Eurydike, war ein bildhübscher Baumgeist. Doch ihre Schönheit wurde Eurydike zum Verhängnis: Eines Tages stellte ihr Aristaeus, der Gott des Ackerbaus, der Baum- und Viehzucht, der Unwilligen nach. Eurydike rannte fort und trat bei ihrer Flucht auf eine Schlange, von der sie tödlich gebissen wurde.

Doch Orpheus wollte sich mit dem Tod seiner Frau nicht abfinden. Mitsamt seiner magischen Leier stieg der Musiker in das Totenreich hinab, um Eurydike zu retten - ein wahres Himmelfahrtskommando.

In der griechischen Hölle spielte Orpheus das Konzert seines Lebens. Selbst Persephone und Hades, die Könige der Unterwelt, ließen sich durch den betörenden Gesang erweichen und gestattete dem Orpheus, seine Geliebte zurück in die Welt der Lebenden zu nehmen. Doch die Götter stellten eine Bedingung: Nur wenn er beim Aufsteig in die Oberwelt vorangehen würde und niemals zurück blicken würde, würde Eurydike aus dem Hades entlassen.

Fast hätte es der begnadete Musiker geschafft: Doch als er die Schritte der Eurydike nicht mehr hinter sich vernehmen konnte, hielt er es nicht aus - und blickte sich besorgt um. Seine Frau verschwand zurück in den Tiefen der Unterwelt - diesmal für immer.

jwi

PRODUKTE & TIPPS