Endlich! Auch wenn der Kalender inzwischen November anzeigt und laue Sommerabende am See schon längst der Vergangenheit angehören - hier ist es, das ultimative Sommeralbum. Es stammt von der französischen Gruppe Tahiti 80 und kommt auch jetzt nicht zu spät. Die zwölf beschwingten Pop-Songs sind definitiv geeignet, das triste Grau aufzuhellen und ein wenig Sonne zurück ins Leben zu bringen.
Bereits im vergangenen Jahr hat das Quartett aus Rouen sein Debüt vorgelegt: »Puzzle« war ein nettes, aber insgesamt doch recht harmloses Album, das niemandem wirklich wehgetan hat, aber auch nicht wirklich aufhorchen ließ.
Seither haben sich die vier Franzosen konsequent weiterentwickelt und ihrem Swinging-Sixties-Sound eine gute Portion Soul beigemischt. Luftige Bläser und säuselnde Streicher treffen hier auf wunderbar melodiöse Refrains, die eine angenehme Leichtigkeit verströmen, ohne belanglos zu wirken. Über allem schwebt sanft die Stimme von Sänger Xavier Boyer, die sich unaufdringlich, aber beharrlich in die Gehörgänge eingräbt und dafür sorgt, dass man die Songs so schnell nicht mehr vergisst.
Mit zeitgemäßen Beats unterlegt und auch klangtechnisch voll auf der Höhe der Zeit umspannt die Platte mühelos vier Jahrzehnte Popmusik und lässt für eine Dreiviertelstunde vergessen, dass es noch Jahreszeiten jenseits des Sommers gibt.
Carsten Heidböhmer
