Der britische Rockstar Pete Townshend hat nach eigenen Angaben für Kinderpornografie im Internet bezahlt, aber zugleich bestritten, pädophil zu sein.
"Ich finde Pädophilie entsetzlich"
Der Gitarrist der legendären Rockgruppe „The Who„ ging am Samstag selbst an die Öffentlichkeit, nachdem eine Zeitung berichtet hatte, ein namentlich nicht genannter Popstar sei in die bisher umfassendsten britischen Polizeiermittlungen gegen Kinderpornografie verwickelt. "Ich bin kein Pädophiler. Ich finde Pädophilie entsetzlich", schrieb Townshend in einer längeren Erklärung, die er vor seinem Haus im Londoner Süden Journalisten übergeben ließ. Darin gab der 57-Jährige an, sich Kinderpornografie im Web nur zu Recherchezwecken angeschaut zu haben, um selbst gegen Pädophilie kämpfen zu können.
Ein Sprecher der Londoner Polizei wollte keine Stellungnahme abgeben. Er gebe keine Auskünfte über Einzelfälle und könne deshalb auch nicht bestätigen, dass die Polizei gegen einen Rockmusiker ermittle.
Townshend selbst hatte sein Haus vor Abgabe der schriftlichen Erklärung in einem Auto verlassen. In seiner Stellungnahme hieß es, Townshend glaube, als Kind selbst sexuell misshandelt worden sein. Er habe aber keine klare Erinnerung an das, was damals geschehen sei. Townshend schilderte, er habe in einem Fall die Nummer einer Kreditkarte benutzt, um Zutritt zu einer Website zu erlangen, die mit Kinderpornografie warb. "Ich habe das bloß gemacht, um zu sehen, was es dort gab." Weiter schrieb der Musiker: "Wenn Sie gegen Pädophilie kämpfen, müssen Sie wissen, wie es da draußen aussieht."
Er fügte hinzu, dass er sich persönlich schon einmal in einer Kampagne gegen Kinderpornografie engagiert habe, die dann aber im Sande verlaufen sei. Er empfinde "Wut und Rachegefühle" gegenüber Menschen, die sich für Kinderpornografie interessierten.
Einem Bericht der Zeitung "Daily Mail" zufolge hat die Polizeiaktion zu 1300 Festnahmen im ganzen Land geführt. Unter den Festgenommenen sollen auch 50 Polizeibeamte sein.
"The Who" kamen in den späten sechziger Jahren zu Ruhm. Zu ihren erfolgreichsten und bekanntesten Platten zählen "My Generation", "Tommy", "Who's Next" und "Quadrophenia".