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"Let's Dance" Bambi auf Eis, geplatzte Hosen – und ein überraschender Rauswurf

Let's Dance
Ali Güngörmüs ist beim Jive mit Christina Luft die Hose gerissen. Links Moderator Daniel Hartwich.
© RTL / Stefan Gregorowius
7 Minuten vor 12, so zeigte es die Uhr an, als die zweite Folge der Tanzshow ihren Höhepunkt erlebte. Es war aber auch schon vorher ordentlich Feuer unterm Dach, vom Bi-Ba-Butzemann bis zur wilden Katze war alles dabei.

"Wir mussten lange warten", konstatierte Joachim Llambi, da war die Entscheidung, wer als Erstes bei "Let’s Dance" rausfliegt, nur gut 20 Minuten entfernt. 23.53 Uhr, um genau zu sein, so lautete die Uhrzeit, als die Show beinah überkochte. Und in der Tat, was sich letzte Woche bereits andeutete, bestätigte sich diesmal, aber dazu später.

Zunächst einmal der Blick auf die Jury und da hatte Jorge diesmal in die Klamottenkiste mit der Aufschrift 'Understatement' gegriffen, jedenfalls für seine Verhältnisse. Ein grauer Glitzeroverall mit Dekolletée bis kurz vorm Nabel, Mini-Dutt und Maxi-Schnauzer, die neue Bescheidenheit im Hause Gonzalez, zum Ausgleich wird der Mann nächste Woche vielleicht mal wieder den Duschvorhangscheitel aus der Requisite holen. Joachim Llambi dagegen konservativ-cool wie stets und Motsi in einem knallgelben Powerdress, irgendwo zwischen Biene Maja ohne Streifen, BVB-Maskottchen und Pampelmuse, kurzum: ein Augenschmaus.

Mit dem noch vollen Kandidat*innen-Arsenal, also insgesamt 14 Paaren, die sich anschicken, die Dance-Krone erwirbeln zu wollen, wird es mit dem Komplett-Abriss traditionell etwas schwer, daher stattdessen ein eher lockeres Sammelsurium von Ein- und Ausdrücken, Vor- und Nachspielen, High- und Lowlights.

In der Show waren Körper und Seele wieder vereint

Sally Özcan und Massimo Sinató sorgten zunächst für einen soliden Cha-Cha-Cha-Auftakt. Dass bei ihr im Training noch "Körper und Seele voneinander getrennt" waren, schien im Wettkampf verflogen (Jorge: 5, Motsi: 5, Llambi: 4), bei Alex Mariah Peter und Alexandru Ionel dagegen ging es direkt ans Eingemachte, im wahrsten Sinne des Wortes. Alex musste angesichts des Trainings "vor Anstrengung kotzen", und dabei hatte sie, Spoiler-Alörtchen, noch keine Ahnung, was am Ende der Sendung auf sie zukommen würde. Konditionell deutlich unterm Strich, tänzerisch knapp drüber, oder wie Motsi meinte: "Spaß war dabei" (5, 5, 3).

Julia Beautx und Zsolt Sándor Cseke trainierten auf einer Basis von Klicklauten und Comicsprechblasen-Kommunikation, "wagadabum, dabummdada". Die starke Wertung (8, 7, 6) für ihren langsamen Walzer feierte Csike-Csake-Cseke mit einem Gruß, der bei Anna Ermakova ein verwandschaftliches Glöckchen zum Klingen gebracht haben dürfte, der Becker-Faust nämlich.

Diese 14 Prominente treten bei Let's Dance an

Grund zur faustigen Freude gab es bei Abdelkarim und Kathrin Menzinger etwas weniger, der "Bi-Ba-Butzemann" (O-Ton Llambi) fühlte sich wie ein Mix aus "Abrissbirne" und "Wiener Walze", bei den Punkten wurde es immerhin zweistellig, (5, 4,1). Chryssanthi Kavazi, die "wilde Katze" (O-Ton Jorge) und Vadim Garbuzov performten in der Abteilung mit den Rohdiamanten, ihre Wertung geriet denn auch durchaus schmückend (6, 6, 5).

Sogar noch ein Stückchen drüber lagen Natalia Yegorova und Andrzej Cibis, die zum Klassiker "Mylord" dem guten, alten Charleston einiges an Feuer unterm Allerwertsten machten (7, 7, 5), während bei Mimi Kraus und Mariia Maksina, wenn schon nicht die Wertung (4, 3, 2), dann zumindest der Emo-Quotient und der Unterhaltungsfaktor stimmten. Mimi fühlte sich erst wie eine Zwiebel, dann wie ein Wurm, später wie eine Wurst, zumindest die Hüft-Action stimmte am Ende. Über eines gibt es keine zwei Meinungen, Jorge brachte es auf den Punkt, Mimi ist einfach eine "tolle Pasolichkeit".

Philipp Boy und Patricija Ionel überzeugten leichtfüßig und emotional (7, 7, 7), bei Younes Zarou dagegen bemängelte Joachim Llambi die "Haltung nach Senioren-Art". Immerhin hatte ihn Tanzpartnerin Malika Dzumaev in die richtige Richtung geschoben (6, 5, 4), auch wenn da noch Luft nach oben ist.

Let's Dance: Tanzen, bis die Hose platzt

Luft war auch das Motto bei Ali Güngörmüş, zum einen natürlich wegen seiner Partnerin Christina Luft, vor allem aber, weil bei ihm schließlich Luft nach unten war. Der Mann jivte den Jive mit einem solchen Körpereinsatz, dass ihm glatt die Hosennaht unterhalb des Gemächts den Dienst versagte. "Kick hier, Kick da" (O-Ton Llambi) und am Ende mehr Sprechchöre als Punkte (3, 3, 2), die versöhnliche Tanzbilanz des Mannes mit dem Luftloch in der Büx.

"Bei Rumba muss auch Rumba kommen" (O-Ton Llambi), der Kernsatz für Knossi und Isabel Edvardsson (4, 3, 2). Dass wenig Zuckerbrot und viel Peitsche zuweilen die richtige Mischung sein können, machte Ekaterina Leonova mit ihrem Tanzpartner Timon Krause deutlich. Der bekam einiges an Schimpfe zu hören, beim wenigen Lob die Ohren zugehalten und trotz "Kuh auf Eis"-Gefühl eine perspektivisch vielversprechende Wertung (7, 6, 3).

Bei Christian Polanc und Sharon Battiste, die es rote Rosen regnen ließen, knirschte es noch leicht, auch wenn sich das punktemäßig – Stichwort "More is more" – nicht niederschlug (7, 7, 5). Es folgte schließlich jene Performance, die für Joachim Llambi, den Rest der Jury und wohl auch für weite Teile des Publikums auf beiden Seiten des Bildschirms, um kurz vor Mitternacht einen ähnlichen Höhepunkt darstellte wie schon in der Vorwoche.

Anna Ermakova und Valentin Lusin mussten diesmal einen Tango absolvieren, und dass Ermakova sich dem Vernehmen nach wie "Bambi auf Eis" fühlte, davon war am Ende nichts zu sehen, im Gegenteil: Der "beste Vortrag" (O-Ton Llambi) "machte Geschichte" (O-Ton Jorge) und wurde so zum "Highlight am Ende der Sendung" (O-Ton Motsi). Weniger holprig und ohne Anführungsstriche: Das war erstklassig (9, 8, 8)!

Und dann wurde ja auch noch abgestimmt, ausgewertet und nach Haus geschickt – für Alex Mariah Peter und Alexandru Ionel ist die große "Let’s Dance"-Party bereits beendet. Hier kommt Alex. Und da geht sie auch schon wieder.

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