Neue Show mit Joko und Klaas: "Mein bester Feind" Funny Games

Sophie "Jackass" Albers Ben Chamo
Joko und Klaas sind der neue Gottschalk. Auch die neue Show "Mein bester Feind" tritt an, den Samstagabend zu knacken. Nach bewährtem Rezept: Gucken, bis es wehtut - und darüber hinaus.

Die Neonröhren brizzeln um die Wette mit den gebleckten Zahnreihen von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. An einem frösteligen Abend in Berlin stellt das erfolgreichste Odd Couple des deutschen Fernsehens seit Wum und Wendelin ein neues TV-Show-Format vor. Es heißt "Mein bester Feind". Ein bisschen Spaß muss schließlich sein.

"Joklaas"-Fans kennen das Prinzip bereits von "Circus HalliGalli": "Wieviel ist dir dein bester Freund wert?", lautet die trickreiche Frage. "Es geht darum, seinen besten Freund auf die Probe zu stellen", erläutert Klaas mit einem breiten Lächeln, das nichts Gutes verheißt. In der Praxis bedeutet das: Jemand bringt seine/n beste/n Freund/in ohne deren/dessen Wissen in die Sendung, und er oder sie muss dort mal mehr, mal weniger krasse Aufgaben erfüllen, die "Freundschaftsbeweise" sein sollen. Das kann ein Bungeejump im Auto sein oder ein Auftritt inmitten eines Gangsta-Rap-Konzerts. Will heißen: "Jackass" mit Gefühl, denn - so versichern die Moderatoren - es sind wirklich nur ganz echte beste Freunde dabei.

Zu gewinnen gibt's dabei nichts übertrieben Großes - einen Flachbildschirm, ein Maus-Pad oder einen alten Porsche. Und auch hier gewinnt übrigens nur der, der angerufen hat. Der, der sich dem "Freundschaftstest" aussetzt, geht am Ende leer aus.

"Wir haben Tränen in den Augen gehabt", beschwört Joko auf Joko-Art. "So schönes Fernsehen haben wir noch nie gemacht." Die Freundschaft werde auf einer Ebene geprüft, die hart sei, aber man werde ja belohnt. "Der Zusammenhalt der Freunde gefällt mir", sagt Klaas. Man habe Lieblinge in der Sendung und positioniere sich sofort. Als nächstes zeigt ein Sendungsausschnitt ein Mädchen, das sich für ihre beste Freundin auf ein Autodach schnallen lässt, um kurz darauf Kopf voran über eine Rennstrecke zu rasen. "Man fühlt sich den Kandidaten sehr nahe. Das ist eine Einheit, zu der man stößt", grinnen die Moderatoren.

Dicke, traurige Taube mit Bierdose

Nach Absolvierung der ersten Überraschungs-Probe müssen die Kandidaten einen Parcours im Studio absolvieren, der es in sich hat. Das geht über scheinbar weniger anspruchsvolle Aufgaben wie "Eine halbe Minute lang nicht blinzeln" bis zum Tattoo einer dicken, traurigen Taube samt Bierdose (von Klaas entworfen) auf dem Oberschenkel. "Und am Ende liegen sich alle sportlich in den Armen", so die Moderatoren.

Tatsächlich ist der Empathie-Level des Publikums bei diesen "Freundschaftsproben" ziemlich hoch, ungefähr genauso hoch wie der Druck, der auf dem "besten Freund" lastet. Es ist die totale Auslieferung an den TV-Show-Bogus. Bis unter die Haut. Die Tätowierung sei echt, betont Joko, und halte hoffenlich so lange wie die Freundschaft. Wer hat eigentlich behauptet, die 90er waren die Hochzeit des Zynismus?

Natürlich fragen beide Moderatoren den "Lockvogel" (den Bewerber) immer wieder, warum er oder sie das seiner/ ihrer Freundschaft eigentlich antun. Natürlich mit einem Augenzwinkern. Letzteres gilt auch dem Zuschauer, der sich am Spektakel ergötzt - ganz wie in "Funny Games". "Missbraucht ihr den Wert der Freundschaft?", lautet eine Frage an die Moderatoren. "Es ist ja eine nachwachsende Pflanze", lautet die Antwort.

Nur ein Anbau

"Mein bester Feind" ist wie ein lustiger "Tom und Jerry"-Film, aber eben mit Menschen. Und Queen singt "Friends Will Be Friends". Es wird sicher ein großer Erfolg, schließlich hat bereits Oscar Wilde gesagt: "Ein wahrer Freund ersticht dich von vorn."

PS: All denen, die nun fürchten, dass "Joklaas" sich nicht mehr gegenseitig quälen werden, sei gesagt, dass "Dein bester Freund" nur ein Anbau sein soll, der nichts ersetzt.

Die erste Folge läuft am 6. Dezember um 20.15 Uhr bei ProSieben. Die zweite am 3. Januar.

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