Diskussion um Gedicht "Konsequenzen ziehen" – TV-Autoren attackieren WDR-Intendant Buhrow nach "Umweltsau"-Debatte

#Umweltsau: WDR-Kinderlied polarisiert im Netz – viele übersehen das Wichtigste


Ein Lied des WDR-Kinderchors über eine fiktive Oma als "Umweltsau" sorgt für teils bizarre Reaktionen im Netz.


In der Parodie des Kinderlieds "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" heißt es etwa ...


"Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad. Das sind tausend Liter Super jeden Monat. Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau."


Unter dem Hashtag #Umweltsau ballen sich Lob, Kritik und zum Teil auch üble Hetze zu der eigentlich eher harmlosen Aktion.


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Auch Politiker wie CDU-Ministerpräsident Armin Laschet schalten sich in die Debatte ein.


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Viele können die Empörung nicht nachvollziehen.


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WDR-Intendant Buhrow entschuldigte sich gar in einer Sondersendung.


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Am Ende bringt es dieser Twitter-User auf den Punkt.
Der WDR kommt nach der "Umweltsau"-Affäre nicht zur Ruhe. Jetzt haben freie TV-Autoren Intendant Tom Buhrow massiv kritisiert. Die Unterzeichner haben ein klares Ziel.

In der Debatte um das "Umweltsau"-Lied haben sich freie Fernsehautoren mit den WDR-Mitarbeitern solidarisiert und Intendant Tom Buhrow massiv kritisiert. "Tom Buhrow ist mit seiner Reaktion auf den künstlich erzeugten Skandal in eine Falle getappt, aus der er ohne massiven Glaubwürdigkeitsverlust nicht mehr herauskommt", schrieben mehr als 40 Unterzeichner einer am Montag veröffentlichten Solidaritätserklärung.

In dem Lied hatte ein Kinderchor auf die Melodie von "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" unter anderem "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" gesungen. Das entsprechende Video wurde bald darauf vom WDR gelöscht. Intendant Tom Buhrow entschuldigte sich für die Satire. Daraufhin wurde ihm vorgehalten, er spiele rechten Aktivisten in die Hände, die die Empörungswelle im Internet großenteils künstlich erzeugt hätten. Buhrow bestritt das. Der WDR habe durchaus die Mechanismen der rechten Mobilisierung im Internet erkannt, sagte er dem "Spiegel". Daneben habe es aber auch eine echte, nicht gesteuerte Empörung von ansonsten wohlmeinenden Hörern gegeben.

Die Unterzeichner der Solidaritätserklärung forderten: "Ein Medienmanager, dessen Umgang mit moderner, rechter Propaganda von so viel Naivität und Ungeschicktheit zeugt und der nicht in der Lage ist, sich in einfachsten Fragen der Presse- und Meinungsfreiheit vor seine MitarbeiterInnen zu stellen, gefährdet eben diese Freiheiten. Er sollte die Konsequenzen ziehen." Zu den Unterzeichnern gehören der "Neo Magazin Royale"-Autor Max Bierhals, der Chefautor der ZDF-"Heute Show", Morten Kühne, und Stefan Stuckmann, Erfinder der Comedyserie "Eichwald, MdB". Die Unterzeichner wollen mit der Erklärung auch erreichen, dass das "Umweltsau"-Lied wieder online gestellt wird.

DPA
kng

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