
Hindafing
Nur sehr selten werden deutsche Serien als eigenständig wahrgenommen. Sobald sie etwas ambitionierter daherkommen, rufen sie Vergleiche mit den großen US-Vorbildern hervor. So wurde aus der Mystery-Serie "Weinberg" das deutsche "Twin Peaks". Der ARD-Mehrteiler "Die Stadt und die Macht" weckte Assoziationen mit "House of Cards". Und "Hindafing" bekam das Etikett "das deutsche 'Breaking Bad'" verpasst. Dabei ist der vom BR ausgestrahlte Sechsteiler das Musterbeispiel einer originellen, eigenständigen Serie. Im Zentrum steht Alfons Zischl (Maximilian Brückner), Bürgermeister der fiktiven bayerischen Stadt Hindafing, der mehr als ein Problem hat: Er ist so verschuldet, seine Wiederwahl akut gefährdet. Ein Vaterschaftstest könnte seine Ehe bedrohen. Und zu allem Überfluss ist er Crystal-Meth-abhängig. Die Geschichte von Zischls täglichem Überlebenskampf wird dabei ins Groteske gesteigert und trägt Züge von Schwank und Bauerntheater - zweier urbayerischer Traditionen. Besser kann das deutsche Fernsehen seine Eigenständigkeit nicht betonen.
Lesen Sie hier die Besprechung von "Hindafing"
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© BR/NEUESUPER/Günther Reisp