Dass Eric Stehfest beim Dschungelcamp nicht auf Harmonie setzt, machte er schon vor seinem Einzug deutlich: "Ich kann schon Brände legen, wenn ich möchte," kündigte der ehemalige "Gute Zeiten, schlechte Zeiten"-Darsteller an. Und ja, gezündet hat er. Am Sonntag verweigerte er eine Dschungelprüfung aus einem noch nie dagewesenen Grund: Er gönnte das zu erspielende Luxusessen den anderen schlicht nicht. "Ich bin nicht bereit, für Menschen Essen zu erspielen, die mich nicht leiden können. Das mache ich nicht,“ sagte er. Später lieferte er eine Erklärung für sein Verhalten - und die liegt in seiner Vergangenheit.
Die Obsession mit dem Essen im Camp erinnere ihn an seine Zeit als Drogenjunkie, deutete Stehfest an. Früher drehte sich bei ihm alles um Crystal Meth, im Dschungel geht es rund um die Uhr um Nahrungsbeschaffung. Um sich davon frei zu machen, blieb er in den vergangenen Tagen sogar dann bei Reis und Bohnen, wenn andere Mahlzeiten erspielt wurden. Für den 32-Jährigen ist das offenbar ein Schutzmechanismus, den er sich mühsam antrainiert hat. Denn über zehn Jahre lang war Eric Stehfest süchtig nach Crystal Meth, feierte fast täglich bis zum Exzess. Bis er sich nach einer besonders harten Phase erfolgreich in den Entzug begab.
Dschungelcamp: Eric Stehfest nahm mit 13 schon Crystal Meth
"Mit Drogen war alles einfacher, egal, ob die Wohnung scheiße aussah oder die Freunde eigentlich nicht gut für mich waren – ich fühlte mich trotzdem super", sagte er vor einiger Zeit in einem stern-Interview. Stehfest war erst 13 Jahre alt, als er zum ersten Mal mit Crystal Meth in Berührung kam, nahm die Droge irgendwann täglich. Das hinterließ Spuren - vor allem psychisch. "Heute hab ich dritte Zähne im Mund aber körperlich sonst keine negativen Folgen davongetragen. Aber ich muss daran arbeiten, dass ich nicht die Kontrolle verliere, vor allem, was Leistungsdruck angeht", sagte er 2017. Damals war gerade seine Autobiografie "9 Tage wach" erschienen, die sich mit seiner Sucht und dem Entzug beschäftigte und später mit Jannik Schürmann in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt wurde. Er sei sieben Jahre in Therapie gewesen. "Die Pflege der Psyche ist sehr wichtig," betonte Stehfest.
Genau das gestaltet sich im Dschungelcamp traditionell schwierig. "Egoistisch, rücksichtslos, einfach nur scheiße" sei sein Verhalten, schimpfte etwa Linda Nobat, Eric sei eine "tickende Zeitbombe". Stehfest bekam im Camp trotzdem noch einmal die Kurve: Der Streit mit Harald Glööckler, der die ganze Verweigerungs-Aktion losgetreten hatte, sei ein Missverständnis gewesen, hieß es am Tag danach. "Jetzt weiß ich wirklich, dass das alles echt und wahrhaftig ist. Ihr seid echte Menschen. Das finde ich ziemlich stark", versuchte er schleunigst, die schlechte Stimmung wieder einzufangen. Denn eigentlich hatte er schon 2017 beteuert: "Ich weiß jetzt, wie man Dinge nicht macht."