Dschungelcamp 2025, Tag 1 Würgen, grunzen, röhren – es geht sofort ans Eingemachte

  • von Ingo Scheel
Dschungelcamp 2025
Dschungelcamp 2025: Sam Dylan soll in der Prüfung "Bährufs-Bähratung" eine Bullenlippe verspeisen – und scheitert
© RTL
Einst gab es zum Auftakt für die Dschungelcamp-Kandidaten ein paar Cocktails, Heli-Flug und Schnitzeljagd. Diese Zeiten sind vorbei. Liefern ist angesagt. So darf es weitergehen.

Lily hat Angst vor "Kackelacken". Pierre ist ein schwarzer, schwuler Ossi, der kein Problem mit FKK hat. Yeliz bringt eine pinke Pinkeltülle mit ins Camp. Dem Jürgen ist gleich die Liege unterm Hintern zusammengeknackst, was für ein Fehlstart, höhö. Nina hat schlecht geschlafen und Timur fühlt sich zwar als Schauspieler nicht ausreichend respektiert, beatboxt dafür aber ganz besonders engagiert. Respekt, Ülkerl!

Es bleibt dabei: Der erste Tag, die erste Nacht im Dschungelcamp hat eine nie enden wollende Magie, es ist und bleibt ein verzauberter Anfang. So wohlbekannt und gemütlich wie ein Lieblingspulli, gleichzeitig aufregend und neu. Oder wie Sam Dylan es formulierte: Alle fangen bei Null an. Genau so ist es – und auf dieser Nulllinie kann sich, auch das ist bekannt, schon eine Menge an Wahnwitz entfalten.

Dschungelcamp 2025
Dschungelcamp 2025: Sam Dylan soll in der Prüfung "Bährufs-Bähratung" eine Bullenlippe verspeisen – und scheitert
© RTL

Das Dschungelcamp lockt mit all seinen Gefahren

Zwölf Camperinnen und Camper, zwölf Schicksale – und man sollte meinen, nach all den Jahren, all den geschlagenen Reality-Schlachten, müssten die Einziehenden wissen, wie der Hase läuft. Nichtsdestotrotz immer noch Erstaunen über das morgendliche Geboller an der Hotelzimmertür, den rauhen Ton, die Rucksack-Durchsuchungen, den ganzen Zipp und Zapp. Leute, das sind doch die Basics. Demgegenüber dann schieres Erstaunen, wie im Falle von Nina Bott, wie schön es doch im Lager aussieht. Die konnte sich kaum wieder einkriegen, als hätte sie gerade ein neueröffnetes Flatrate-Spa in der Holsteinischen Schweiz geentert.

Doch Pustekuchen, das hier ist der Dschungel mit all seinen Gefahren. Davon wurde allen voran Anna-Carina Woitschack überzeugt, die so gerade die REM-Phase ihrer ersten Lagernacht geentert hatte, als sie wie von der Tarantel gestochen aus der Pritsche emporsprang. Da wollte es sich doch tatsächlich ein Käfer im Gesäß der Schlagerdiseuse gemütlich machen. Gut, wenn es Hobby-Proktologen im Lager gibt, so wurde dem Kriechtier flugs die Tür gewiesen.

Zu dem Zeitpunkt, da sich derlei Insektoides zutrug, hatte die ganze Bande schon eine Menge hinter sich. Die eine Hälfte der Gang musste in durch einen Teich schwimmen, Sterne einsammeln und durch eine Röhre kriechen, die andere gleich zum Bungee-Jumping antreten. Da lagen zum Teil die Nerven schneller blank, als man Kuhmagen sagen kann. Alessia, die immer wieder verkündete, dass sie das "nisch machen möschte". Maurice, der Angst um seine Testikel hatte, "I don't spring. My Eier!", sein Kommentar in etwas unterkomplexem Englisch. Wunderschön auch das Versprechen von Anna-Carina, beim nächsten Mal alles geben zu wollen. Die Nummer mit den drei zu verzehrenden Ziegen-Augen bekam sie später jedoch genauso wenig hin. Man darf gespannt sein, wie das weitergeht.

Yeliz Koç zieht mit Pinkelhilfe ins Camp

Auch darauf, wann Yeliz Koç zum ersten Mal ihre Urinella benutzt, die knallpinke Pinkelhilfe für den Fall der Fälle. Wann Lilly ENDLICH etwas von Bobbele erzählt. Was es mit Pierre und seinem Totenkopfhemd auf sich hat. Ob er nicht vielleicht doch noch zehn verschiedene Sportarten zusammenbekommt und Jörg Dahlmann endlich seine Abdeckcreme benutzt. Ein Bewohner-Exemplar, das in diesem Jahr für besonders viel, nennen wir es der Form halber, Freude sorgen könnte, ist Sam Dylan.

Rein mimisch schon dicht am bebenden Kinn gebaut, scheinen sich hier schnell Sollbruchstellen aufzutun. Beim Bungee verweigerte er wie Black Beauty am Doppel-Oxer. Den Verzehr einer Bullenlippe brach er ebenso ab. Zudem trug er anfangs einen blau-grünen Zauberlehrlingsumhang, als hätte er eine Wette beim Räumungsverkauf eines Kostümverleihs verloren, mit anderen Worten: ein "Fashion Statement".

Edith Stehfest trinkt Kuhurin wie einen Wellness-Smoothie

Apropos Outfit – bevor es in die sinnstiftende Einheitskleidung ging, staksten Edith und Alessia in ihren schwarzen Kurzhosen-Pyjamas durch die Gegend und sahen dabei aus wie Bibi und Tina, die sich auf dem Weg zum Mera-Luna-Festival verlaufen haben.

Noch ein Wort zur Dschungelprüfung "Bährufs-Bähratung", einer herrlich unappetitlichen Angelegenheit, bei der etwa Edith – im Gegensatz zu Sam und den meisten anderen, darunter der Komplettverweigerer Hingsen – ein Fläschchen Kuhurin stürzte, als wäre es ihr morgendlicher Wellness-Smoothie: Selten war die Stimmung so locker, auch das wohl der frühen Uhrzeit geschuldet. Klar, da wurde gewürgt, gegrunzt, geröhrt. Nina erbrach sich gar allein vom Zuschauen. Gleichzeitig wurde jedoch soviel gelacht, gegiggelt, gekichert angesichts der würgenden Wettstreiter, dass man meinen könnte, das hier sei eine Klassenfahrt und nicht etwa das Dschungelcamp mit all seinen tyrannischen Torturen.

Was sich beim Start noch überhaupt nicht abzeichnet, ist so etwas wie eine Favoritenrolle, eine Personalie, bei der man das Gefühl hat, hier könnte es sich um Siegermaterial handeln. Auch Beef mit Perspektive gab es noch nicht, sieht man einmal vom hochgejazzten Missverständnis zwischen Edith und Jörg um den Beziehungsstatus der Stehfests ab.

An Tag 2 könnte schon wieder alles anders aussehen. Für Stehfest ist jedenfalls die Tatsache, dass Sam in die nächste Prüfung muss, möglicherweise der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Grenzerfahrungen für den Mann mit der blassen Tolle. Wie hatte es Maurice noch so schön ausgedrückt: "Ich gehöre genau hier hin". Das gilt wohl für uns alle in den kommenden zwei Wochen.

Hinweis der Redaktion: Der stern ist Teil von RTL Deutschland​.

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