Dschungelcamp Tag 4 Kreiiiiiisch! Schreie in der Schwarzwurstklinik - und das überlaufende Beichtefass

Von Ingo Scheel
Fakten zu Dschungelprüfungen und Co.: Künstlich hergestellter Schleim? So läuft es wirklich im Dschungelcamp ab
Das sollten Sie über die neue Staffel „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wissen  
Über das Dschungelcamp gibt es viele Gerüchte und Schlagzeilen –  befinden sich die Promis überhaupt in einem Camp im Dschungel? Und wie gefährlich sind die Prüfungen wirklich?   RTL räumt nun mit allen Gerüchten auf und stellt klar: So läuft das Dschungelcamp wirklich ab. Wir haben die interessantesten Fakten zur neuen Staffel "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus"“ zusammengefasst.  
1. Location: Die Anschrift des Dschungelcamps lautet 362 Dungay Creek Road. Vor Ort sind etwa 400 Mitarbeiter an der Produktion beteiligt.
2. Giftige Tiere: Laut RTL werden giftige Tiere im Camp so gut es geht täglich eingefangen. Da sich das Camp aber mitten im Regenwald befindet, können sich dort trotzdem giftige Tiere wie Schlangen und Spinnen aufhalten.  
3. Der Wasserfall: Der Wasserfall im Camp wurde künstlich geschaffen, damit die Teilnehmer hygienisch duschen können. Auch interessant: Nachts wird der Wasserfall abgestellt, da er in dieser Zeit nicht als Dusche benötigt wird. Die Felsen sind teilweise aus Fiberglas. Der durch das Camp laufende Bach dagegen ist echt.  
4. Medizinische Versorgung: Dr. Bob ist für die medizinische Versorgung der Promis während des Dschungelcamps verantwortlich. Er gibt die Medikamente an die Teilnehmer raus, die ihnen vorher ärztlich verschrieben wurden – oder die durch Vorkommnisse im Camp notwendig sind.   RTL stellt außerdem sicher, dass die Promis vor der Teilnahme sowohl medizinisch als auch psychologisch gecheckt wurden.  
5. Dschungelprüfungen: Bei den Dschungelprüfungen wird sowohl mit echten als auch künstlichen Elementen gearbeitet. So werden echte Spinnweben durch künstliche Spinnweben ergänzt. Der Schleim, der oft bei Prüfungen verwendet wird, wird aus hygienischen Gründen künstlich hergestellt. Neu bei den Prüfungen ist: Wenn sich ein Promi noch während der Prüfung übergibt, verliert er Sterne. Aus Gründen der Trinkbarkeit werden einige „Ekel“-Getränke mit Milch oder Wasser verdünnt.  
6. Transporte im Camp: Nur wenn es medizinisch notwendig ist, werden Kandidaten per Transport zur Dschungelprüfung gefahren. Im Normalfall müssen die Teilnehmer die Strecke vom Camp zu den Prüfungen zu Fuß zurücklegen.
7. Klo-Besuche: Aus Sicherheitsgründen müssen die Promis nachts immer zu zweit zur Toilette gehen – wegen der möglichen Ausrutschgefahr.
8. "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!": Sobald die Promis laut kommunizieren,  dass sie das Camp verlassen wollen, finden Gespräche mit Produktionsmitarbeitern statt. So konnten in den vergangenen Jahren einige Promis davon überzeugt werden im Camp zu bleiben. Wer im Camp jedoch den Satz "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" sagt, verlässt die Show endgültig.
Mit diesen Fakten bringt das Schauen der neuen Staffel noch mehr Spaß.
Wann beichtet es sich am besten? Genau, kurz nach dem Stuhlgang: Felix wird Vater. Basti hat Tränen. Und Sibylle zu wenig an die Zukunft gedacht. Der Rest ist Kreischen.

Irgendwo mitten drin in diesem Wimmelbild aus Gestrüpp und Kakerlaken, Tümpeltauchen und Dehnübungen, eingeschlafenen Hinterteilen und Tommi Pipers Penis, da meint man für ein paar Augenblicke, sich in einer Kurzgeschichte von Autor Philip K. Dick zu befinden: Wie Domenico und Evelyn ganz kurz die Matrix wegknibbeln und versuchen, außerhalb von all dem Wahnsinn hier ihren Frieden zu finden, wirkt wie eine sekundenschlaflange Antwort auf die Frage, ob Androiden denn nun von elektrischen Schafen träumen oder nicht.

"Im Leben steckt man nicht drin", stammelt Domenico. "Im Format war nicht die Realität", fährt er fort. Sätze wie aus einem Science-Fiction-Klassiker, man hört förmlich, wie es zwischen den Synapsen britzelt, sich ganz kurz der Vorhang beiseite schiebt und den Blick freigibt auf etwas, das doch ein normales Dasein sein könnte. Doch blitzschnell ist der Moment vorbei, ist die Sache mit dem Format und der Realität nur ein kurzes Aufflammen von Klarsicht. So wie in "Westworld" die Mutanten eine Art Bewusstsein entwickeln, und dann wieder per Reset auf ihr Programm zurückgeschaltet werden.

Bei Domenico scheint das von allein zu gehen. "Ich will einen Handshake und dann ist gut!" fordert er wenig später von der liebesverprellten Evelyn und das klang dann doch wieder ganz nach dem alten Domenico. Dabei hatte Chris doch extra noch geraten, das Ganze beim Abwasch zu besprechen. Dann hat man was zu tun nebenbei. Nun ja, vielleicht klappt es ja morgen oder übermorgen mit einem neuen Versuch. Bis zum ersten Auszug ist ja noch etwas Zeit.

Als Evelyn sich in eine, ja wirklich, Salatgurke verliebt - und im "Krankenhaus am Rande des Wahns" eincheckt

Dass Evelyn das alles immer noch nicht so gut weggesteckt hat, wird spätestens klar, als das Essen ins Lager herabschwebt und sie sich von jetzt auf gleich in eine, ja wirklich, Salatgurke verliebt. So grün, so herrlich grün. So unglaublich wohlriechend, dass man Gänsehaut bekommt. Eine Schlangengurke. Eine Cobra-Gurke. Eine Cobra-11-Gurke. So früh in der ersten Woche bereits so irre - das setzt tatsächlich neue Maßstäbe. Die auch von Gisele, in Sachen Wahn-Eskalation ohnehin von einem hohen Niveau aus gestartet, zum wiederholten Male getoppt wurden.

Die Dschungelprüfung "Klinik unter Palmen", eine Art Schwarzwurstklinik voller Gammelfleisch und Getier, geriet unter ihrer Ägide zum "Krankenhaus am Rande des Wahns". Ein unablässiges Kreischen, immer lauter, immer spitzer, sodass nicht einmal ihr Betreuer bei dieser Prüfung, der Currywurstmann, für Ruhe sorgen konnte. Auf acht Minuten war das Drama angesetzt, das schien dann selbst den Senderverantwortlichen zu lang. Plötzlich war die Uhr am Bildrand weg, dann waren es nur noch drei Minuten. Hatte da jemand vorgespult? Oder handelte es sich um einen Anflug von Fluchtschlaf beim Schreiber dieser Zeilen? Plötzlich jedenfalls war alles vorbei und wie durch ein Wunder acht Sterne erspielt. Mahlzeit!

I'm traurig and full of Altlasten: Das Beichtefass ergoss sich tausend Tränen tief ins Dschungelcamp

Auch abseits der Prüfung wurde nach den Sternen gegriffen, lief das bereits gut gefüllte Beichtefass über und ergoss sich tausend Tränen tief ins Lager. Bastian Yotta öffnete alle Kanäle. I’m not so strong, I’m traurig and full of Altlasten. Erzählte vom Panzer, den er sich zulegen musste, von den Selbstmord-Absichten, der Suche nach der Anerkennung durch seinen Vater, vom Leben auf der Straße. Der willfährige Zuhörer: Felix in einer Folge von "Schlechte Zeiten, schlechte Zeiten."

Von denen wiederum Sibylle auch ein Lied singen konnte, ein mindestens ebenso trauriges noch dazu: 100.000 Mark für den ersten Porno, auf Tour mit Dolly Buster, Eigentumswohnung, BMW, alles aufgeschwatzt bekommen und nie etwas zurückgelegt. Das sollte sich im Alter rächen, wie man nun weiß. Herzerwärmend - echt jetzt und völlig ironiefrei -  zu sehen, wie die von Evelyn zugespielte Amtszeit als Teamkapitänin sie das alles für ein paar Momente vergessen ließ.

"Ich werde so ein Ei legen"

Noch einmal zurück zu Felix: Auch der schluchzte im Dschungeltelefon, sandte Liebesbekundungen in die Heimat, an die Frau, mit der er sein Leben verbringen möchte. Nicht ganz ausgeschlossen, dass die Gute noch einmal ins Grübeln kommt, ob der Art und Weise, wie der Liebste da die Interna unter den Mitinsassen verteilte. Mit einem herzhaften "Ich werde so ein Ei legen" ging es erst ins Klo, anschließend steckte er Domenico, dass daheim Nachwuchs unterwegs ist. Rührend, wie Felix das mit dem Stock in den Sand kritzelte, in der naiven Hoffnung, das am Zuschauer vorbeizusenden, der depperte Domenico die Hoffnung auf Geheimhaltung jedoch direkt zunichte machte und es herausposaunte: "Ein Baby? Wie geil, wie geil, wie geil!" Oder um es anders sagen: "Das ist das Geilste!". Rischtisch geil.

Zum Heulen war dann schließlich allen kurz zumute, als die unter maximaler Anstrengung absolvierte Schatzsuche - Felix und Chris mussten mit einem 90 Zentimeter langem Stock ein Tau abmessen, was einfach klingt, sich aber doch etwas schwerer gestaltete - lediglich eine Zitrone zutage förderte. Gut, dass Evelyn dabei ist, um genau solche Situationen zu entschärfen. Ihr Kommentar zur Südfrucht: "Die kann man auch schneiden". Na dann. Sauer macht lustig. Isch schwör.

Dschungelcamp 2019 : Ein Pornostar, ein Ex-Pärchen und die Stimme von Alf – diese Kandidaten sind dabei
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Ein Pornostar, ein Ex-Pärchen und die Stimme von Alf – diese Kandidaten sind dabei
fs

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