GNTM-Siegerinnen Warum der Topmodel-Titel eher Fluch als Karriere-Turbo ist

Germany's Next Topmodel
Germany's Next Topmodel
Konfettiregen, Freudentränen und tosender Applaus – so sah es aus, als Heidi Klum 2016 Kim Hnizdo zu "Germany’s Next Topmodel" kürte. Doch wer erinnert sich heute noch an ihren Namen?
Kim Hnizdo ist nach dem Sieg genauso von der medialen Bildfläche und den Laufstegen der Modeindustrie verschwunden, wie die meisten ihrer Vorgängerinnen.
Seit Anfang Februar suchen Heidi Klum und ihre Co-Juroren Michael Michalski und Thomas Hayo nun wieder Deutschlands schönstes Model.
Doch lohnen sich eigentlich die Strapazen im Vorfeld, die zum Teil aberwitzigen Mutproben (Dazu Bilder der aktuellen Staffel) und die demütigende zur-Schau-Stellung intimer Gefühle (Bilder von heulenden Mädchen) vor einem Millionenpublikum?
Was ist er überhaupt wert, der Titel "Germany's Next Topmodel"?
Fest steht: Bereits in den vorigen Staffeln war der Sieg nicht unbedingt Garant für eine Topmodel-Karriere. Im Gegenteil. Bei Internationalen Mode-Events war Lovelyn Enebechi seit ihrem Sieg 2013 nicht anzutreffen.
Und für Jana Beller, Siegerin des Jahres 2011 endete der Traum schon wenige Wochen nach dem Finale in einem Streit mit der Modelagentur OneEins. Das Unternehmen von Heidi Klums Vater übernimmt vertragsgemäß die Vertretung der Casting-Show-Teilnehmerinnen. Beller hatte darauf keine Lust – seither ist es um sie ruhig geworden.
Ein Schicksal, das sie mit vielen ihrer Vorgängerinnen teilt – egal, ob sie sich nun von OneEins vertreten lassen oder nicht. Von Sara Nuru über Lena Gerke bis Jennifer Hof, der überwiegende Teil der Gewinnerinnen stöckelt nur auf deutschen Laufstegen – internationale Karrieren sind nicht entstanden. Dafür sind die Mädels gern gesehene Gäste auf nationalen Promi-Events. Auch Kim Hnizdo hat diesen Weg eingeschlagen.
(Neues Lambertz-Material) Immerhin: Viele Ex-Kandidatinnen schlugen statt der angestrebten Model- eine Medienkarriere ein und sorgen bei Dschungelcamp und Co. für gute Quoten.
Lena Gercke, die erste Gewinnerin der Heidi-Klum-Show, moderiert beispielsweise die TV-Shows „The Voice of Germany“ und „Deutschland tanzt“.
Echte Topmodel-Karrieren sind dagegen eher den früh ausgeschiedenen Kandidatinnen vorbehalten. Heidi Klum und ihre Co-Juroren hielten sie für nicht talentiert genug – doch die Designer sehen das anders. Dieses hübsche Gesicht gehört beispielsweise Brenda Kranz.
Sie schaffte es 2009 nur unter die ersten 30. Wie falsch die Jury lag, zeigte sie unter anderem 2011 für Dolce & Gabbana und Armani in Mailand. Stolze 14 Mal lief sie ein Jahr später auf der Fashion-Week in New York über den Laufsteg.
Vanessa Heglmeier kam ebenfalls die Gnade des frühen Ausstiegs zu Teil: Sie musste wegen einer Gehirnerschütterung 2008 die Show-Teilnahme beenden. Sie begeistert inzwischen auf den Schauen von Louis Vuitton, Dolce & Gabbana und Missoni.
Erinnern Sie sich noch an die Siegerinnen von "Germany's Next Topmodel"? Und vor allem: Sind sie Ihnen als Model aufgefallen? Nein? Kein Wunder! Denn der Sieg bei Heidi Klums Castingshow ist alles andere als ein Garant für eine Laufsteg-Karriere.

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