"Promi Big Brother" auf Sat.1 Das unwürdige Spiel mit Nino de Angelo

Ein Millionenpublikum sah zu, wie Nino de Angelo sichtlich alkoholisiert heulte - wegen einer zerstörten Papierfigur. Es ist ein unwürdiges Schauspiel, was "Promi Big Brother" den Zuschauern bietet. Sat.1 müsste dringend eingreifen.

Es war ein unwürdiges Schauspiel, als RTL den einstigen Schauspielstar Helmut Berger 2013 mit dem Flieger nach Australien verfrachtete, um den gebrechlichen Mann im Dschungelcamp dem Spott eines Millionenpublikums auszusetzen. Was man den Verantwortlichen der Ekelshow jedoch zugute halten muss: Sie holten Berger nach nur zwei Tagen wieder aus dem Dschungel. Größerer Schaden dürfte in den zwei Tagen nicht entstanden sein. 

Ganz anders verhält es sich mit Nino de Angelos Einsatz bei der Sat.1-Sendung "Promi Big Brother":  In der Knast-Show wird seit zwei Wochen ein Mensch vorgeführt, der dem Druck des Eingesperrtseins offenkundig nicht gewachsen ist. Und der deutlich zu viel Alkohol trinkt. Das beides in Kombination ergibt ein jämmerliches Bild.

Tränen wegen einer Papiertüte

In der am Donnerstagabend ausgestrahlten Folge sahen die Zuschauer, wie de Angelo tränenreich um seinen "Rudi" trauerte. "Wer hat das mit dir gemacht, Schatz", jammerte er.  "Ich bin für dich da. Ich beschütze dich. Wer hat dich so zugerichtet?" Besagter Rudi ist allerdings nichts weiter als eine kleine Figur, die de Angelo aus einer Papiertüte gebastelt hat. Ein erwachsener Mensch, der minutenlang wegen eines kleinen Papiermännchens weint - das ist ein schlimmer, verstörender Anblick.

Es ist entwürdigend, so etwas vor einem Millionenpublikum auszustrahlen: Sat.1 hat es dennoch gemacht. Und lässt den angeschlagenen Sänger weiter im Haus. 

Sat.1 ignoriert Einwände

Man mag es kaum glauben: Ausgerechnet der als sozial unverträglich verschriene Menowin Fröhlich verkörpert die Stimme der Vernunft und des Anstands. Er kümmert sich rührend um den angeschlagenen de Angelo und ermahnt den Sender: "Ihr müsst jetzt was unternehmen." Doch nichts geschah.

Soweit ist es also gekommen: Ein vormals verhaltensauffälliger Castingstar verkörpert die sozialen Werte in dieser Show und appelliert an die Mitmenschlichkeit. Während der Fernsehsender sie zugunsten der Quote ignoriert.

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