Ärger bei Sat.1: Weil ein Werbe-Trailer für die neue Staffel der Castingshow "The Voice Kids" für Proteste sorgte, zog ihn der Sender nun zurück. Der kurze Clip machte sich über Sternsinger lustig - und das passte der katholischen Kirche gar nicht.
In der Werbung stehen drei typisch verkleidete Kinder vor einer Tür und singen in schiefen Tönen das Sternsingerlied. Den Kleinen wird die Tür vor der Nase zugeknallt - Spenden gibt es keine. Stattdessen hört man eine Stimme auf dem Off sagen: "Die schönsten Kinderstimmen gibt's leider erst im Februar." Der Sprecher spielt auf die kommende "The Voice Kids"-Staffel an.
Zahlreiche Beschwerden über die "The Voice Kids"-Werbung
In den sozialen Netzwerken sorgte der Clip für leichten Unmut bei den Zuschauern, doch vor allem die katholische Kirche war entsetzt: "In Ihrem Spot wird auf eine unerträgliche Weise die wichtige und notwendige Tätigkeit von Tausenden von Sternsingern, die in diesen Tagen wieder unterwegs sein werden, diffamiert. Das ist weder humorvoll oder lustig", schimpfte Wolfgang Klose, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, mit dem Sender.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung sollen sogar Beschwerden beim Bundespräsidialamt und im Bundeskanzleramt eingegangen sein. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt jedes Jahr etwa hundert Sternsinger, die traditionell am 6. Januar von Tür zu Tür ziehen und um Spenden bitten. Deshalb wurde die Ausstrahlung des Trailers nun gestoppt.
Sat.1 spricht Sternsingern Respekt aus
"Der kurze Trailer sollte auf humorvolle Weise mit einem Augenzwinkern auf die neue Staffel von 'The Voice Kids' aufmerksam machen. Es war niemals unsere Absicht, damit die echten Sternsinger in Deutschland zu diskreditieren. Die Sternsinger haben unseren größten Respekt für ihr ehrenamtliches Engagement. Wir verzichten auf die weiteren geplanten Einsätze", teilte eine Sprecherin der "Bild"-Zeitung mit. Und damit ist der Frieden mit der Kirche wieder hergestellt. "Freue mich über die Entscheidung vom Sender! Das haben die Sternsinger verdient!", schrieb Klose auf Facebook.
