Die wichtigste Botschaft vorweg: The Weeknd hat live gesungen. Bei einer Show mit einer Milliarde Fernsehzuschauern durchaus keine Selbstverständlichkeit, wie Shakira und Jennifer Lopez im vergangenen Jahr unter Beweis stellten. Dass ausgerechnet am Anfang der Halbzeitshow des 55. Superbowl-Finales der Ton streikte, passt gar nicht in den ansonsten durchgestylten Auftritt des 30-Jährigen. In jeder Sekunde des 13-minütigen Konzerts war sein Perfektionismus zu spüren.
Sieben Millionen Dollar, das sind rund 5,3 Millionen Euro, steckte The Weeknd aus eigener Tasche in das Spektakel im Raymond-James-Stadion in Tampa im US-Bundesstaat Florida. Da die Tribünen coronabedingt nur zu einem Drittel gefüllt werden durften, machte der kanadische Sänger aus der Not eine Tugend. Da genug Platz vorhanden war, fand der Großteil der Halbzeitshow nicht unten auf dem Platz, sondern erstmals seitlich auf der Tribüne statt. Die wurde eigens für The Weeknd aufwendig umgebaut.
Visuell und technisch war die Show ein Highlight und setzte neue Maßstäbe. Die gesamte Anlage konnte verschoben werden. The Weeknd spielte mit den Elementen und bezog die riesige Anzeigentafel als Leinwand mit ein. Besonders in Erinnerung blieb sein Ganz hinter die Bühne, wo er in einer Art goldenem Spiegelkabinett tanzte und beeindruckende Bilder erzeugte.
Der 30-Jährige gab in der 13-minütigen Show seine größten Hits zum Besten. Angefangen mit "Starboy" über "Can't Feel My Face" zu "Earned It" und natürlich als Highlight seinen weltweiten Nummer-eins-Hit "Blinding Lights". Für den spazierte The Weeknd mit hunderten Tänzern doch noch über den heiligen Rasen und zeigte, wie eindrucksvoll eine ausgeklügelte Choreografie wirken kann. Marschierend, tanzend und mit Scheinwerfern bestückt bewegte sich seine rote Armee im Takt. Das große Finale bildete ein riesiges Feuerwerk. Während seine Tänzer am Boden lagen, schritt The Weeknd nach getaner Arbeit in einem Lichtkegel vom Spielfeld.