Wie im Wahn buddelt Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) am Fundort der Leiche im Sandkasten umher. "Wo ist Faber?", fragt seine Kollegin Martina Bönisch (Anna Schudt). "Der fabert mal wieder", kommt die Antwort. Tatsächlich müsste es für den eigenwilligen Ermittlungsstil des derben Kommissars Faber ein eigenes Verb geben. Kühn, schlagfertig und immer so rücksichtslos, als habe er nichts zu verlieren, mischt er jeden Dortmunder "Tatort" auf.
Das kommt gut an bei den Zuschauern: Die Folge "Kollaps" erreichte einen neuen Quotenrekord für das Ermittlerteam aus dem Ruhrpott. 9,69 Millionen Menschen schalteten ein, als Faber, Bönisch, Nora Dalay (Aylin Tezel) und Daniel Kossik (Stefan Konarske) den Drogentod eines sechsjährigen Mädchens aufklärten. Im Film verwechselt die Kleine Koks mit Bonbons, findet die gefährliche Tüte im Sandkasten. So etwas macht wütend, die Emotionen kochen hoch - auch bei Faber.
Bei Günther Jauch fehlte jemand wie Faber
Auf Twitter wurde unter dem Hashtag #esfabert diskutiert. Die einhellige Meinung in den sozialen Netzwerken: Bitte mehr von Faber! Am besten sofort und überall. Denn nach dem "Tatort" hatte Günther Jauch in seiner Talkshow Besuch von AfD-Mann Björn Hocke. Und dem rechten Hetzer, der die Deutschlandflagge auf seinem Stuhl ausbreitete, hätte man die markigen Sprüche von Faber an den Hals gewünscht.
Im "Tatort" durfte Kommissar Faber kräftig austeilen, legte sich unter anderem mit der türkischen Drogenmafia an und zeigte auch angesichts der Scheidung von Kollegin Bönisch kaum Herz. Die besten Beispiele:
"Na, habt ihr euch auch ordentlich eingedeckt mit Stoff? Ich kann das Koks empfehlen, heute im Sonderangebot."
"Mir geht's nicht beschissen, mir geht's scheiße"
"Fick dich doch selbst!" - "Würd ich ja, aber ich hab Rücken."
"Ich hoffe, Sie haben sich nicht in mich verliebt?" - "Nur, wenn Sie beschnitten sind."
"Was ist denn los? Ich dachte, Scheidung macht glücklich."