Zum fünften Mal durften die Zuschauer bestimmen, welchen "Tatort" die ARD in der Sommerpause sendet, und die Wahl fiel diesmal auf einen Fall aus Weimar. "Der kalte Fritte" erhielt nach Angaben des Senders rund 22.000 Stimmen und setzte sich damit knapp gegen die Folge "Mord auf Langeoog" mit Wotan Wilke Möhring und Petra Schmidt-Schaller durch.
"Der kalte Fritte" ist der sechste Einsatz für die von Christian Ulmen und Nora Tschirner gespielten Kommissare Lessing und Dorn. Er wurde erstmals am 11. Februar 2018 ausgestrahlt. Die beiden müssen darin den Mord an einem Milliardär aufklären, der bei einem Einbruch ums Leben kam. Dabei erschoss seine Witwe den Einbrecher gleich mit. Der Fall ist auch politisch brisant, denn der Milliardär wollte kurz vor seinem Tod der Stadt Weimar ein Grundstück für ein geplantes "Goethe-Geomuseum" schenken.
Schlechte Kritiken für den "Tatort"
Bei der Erstausstrahlung erzielte der Film seinerzeit mit 9,79 Millionen Zuschauern eine gute Einschaltquote, die Kritiken waren dagegen überwiegend schlecht. "Das Grundstücks-und-Bau-Komplott ums 'Goethe-Geomuseum' entwickelt keinen Zug, die Vater-Sohn-Tragödie um Revierchef Stich geht nicht in die Tiefe", schrieb damals "Spiegel-Online". Der stern vergab 2 von 5 möglichen Punkten und klagte: "Es gibt kaum eine Szene, die nicht auf lustig gebürstet wird."
Noch verheerender das Urteil der "Süddeutschen Zeitung": "In 'Der kalte Fritte' ist der Fall aber noch ein bisschen egaler als gewöhnlich. Es scheint so, als wären selbst die beteiligten Figuren nicht sonderlich interessiert an ihren Taten und die Beziehungen zwischen ihnen sind (...) seltsam steril."

Die Zuschauer sehen das offenbar anders - und bestimmten diesen Fall zum fünften Wunsch-"Tatort" - nach zwei Schmunzelkrimis aus Münster sowie jeweils einer Folge aus München und aus Dortmund. Was der stern damals schrieb, gilt auch heute: "Wer noch lachen kann, sollte einschalten."