Keiner weiß, wann es genau war. Eines Tages jedenfalls beschloss der Knabe zu wachsen und nie mehr aufzuhören. Von da an lief alles, wie es laufen musste: Er wurde der Größte.
Die Legende von mächtigen Oberarmen, noch mächtigeren Geldkonten und allermächtigster Willenskraft: Wie ein steirischer Gendarmenbub die Welt eroberte.
Etwas lächerlich sah er schon aus, der junge Koloss, wie er da bei Tinerino im Wettkampfsaal stand: mit seinem dünnen Seitenscheitel und dem Gesicht eines Buben. Dein Konkurrent Tinerino ist ein Mann wie ein Berg, hatte der Trainer ihm vorhin noch zugeraunt. Nun stand der Berg dem Buben gegenüber, um ihn zum Erzittern zu bringen. Tinerino fragte: "Wie geht’s?" – der Bub sagte: "fantastisch", grinste, und wie immer sah man die Lücke zwischen den Schneidezähnen klaffen, die ihn ein wenig aussehen ließ wie Alfred E. Neumann, die Witzfigur aus den "Mad"-Comics. Der Bub sagte: "Es gibt Tage, an denen weiß man, dass man gewinnt."
Was hatte er im Vorjahr noch gestaunt, als die anderen mit ihren breiten Schultern vor dem Hotel standen, die Afrikaner, Amerikaner und Asiaten. Zweiter war er damals geworden bei seiner ersten Mr-Universum-Wahl, mit 19 und dem dicksten Bizeps, den je ein Euopäer angespannt hatte, nur die Beine waren noch zu dünn gewesen. Aber nun hatte er sie trainiert, bis über die Schmerzgrenze hinaus, und wenn mal die Gewichte ausgingen, hatte er im Kraftraum die schwersten Burschen gebeten, sich auf die Maschine zu setzen. Er wollte gewinnen, diesmal. Er wollte. Sein Wille. (Später würde man sogar Nietzsche zitieren im Zusammenhang mit ihm: Was mich nicht umbringt, und so weiter!) Nein, Tinerino, der Berg, hatte nichts zu lachen über den sonderbaren Buben.
Der Bub wurde am 30. Juli 1947 im Sternzeichen des Löwen der Familie Schwarzenegger zu Thal bei Graz geschenkt. Sie schenkten ihm den Namen Arnold. Vater Gustav, Gendarm, war im Krieg Nazi gewesen, nun war er Blasmusiker. Von Gustavs Vergangenheit sprach man nicht daheim. Man sprach überhaupt wenig. Man ging sonntags zur Kirche, ab und an auch ins Museum. Die Söhne, Meinhard, der erstgeborene Liebling, und Arnold, der Kränkliche, mussten darüber Aufsätze schreiben. Die Mutter Aurelia war gläubig, der Vater streng, ließ die Kinder die Schnallen seiner Uniformgürtel putzen, versohlte ihnen öfters den Hintern. Und mancher vermutete später in des Vaters Macht und Strenge den Grund, warum das Kind Arnold eines Tages beschloss, so gewaltig zu wachsen.
Wann genau das geschah, ist unklar. Vielleicht in einem dieser Momente, in denen Arnold auf einen Stuhl stieg, sich die Uniformjacke des Vaters wie einen Mantel über die Schultern hievte und sich dessen Mütze über den Kopf stülpte, die ihm bis über die Nase hing. Vielleicht auch erst, als er mit 15 Jahren, 1, 83 Meter lang, aber nur 68 Kilo dürr, erstmals seine Finger um das kalte Eisen einer Hantel legte und die mächtigen Muskeln der Männer im Kraftraum bestaunte. Allerspätestens aber, als er Reg Park, den Großen, auf der Leinwand sah. (Der war nicht nur stark, sondern auch ein großer Künstler des Schauspiels, Held in "Vampire gegen Herkules" und "Ursus, Schrecken der Kirgisen"!) "So wollte ich auch werden – gewaltig, wuchtig", würde Arnold später schreiben in seiner Autobiografie (Ja, so weit würde es kommen!).
Die Welt der starken Männer hatte jedenfalls selten zuvor einen solchen Sieger gesehen wie damals 1967. Zumindest sollten Tinerino und die anderen das glauben. Und zwar schon vor der Entscheidung. Sie sollten es sehen, als Arnold sich im Umkleideraum aufplusterte. Als er seine Klimmzüge machte an den Wasserrohren. (Gut, das erste war heiß, und er verbrannte sich die Hände, doch egal!) Sie sollten es spätestens bemerken, als einer von ihnen bei einer Übung ein Rohr fast aus der Wand riss und Arnold daraufhin den Raum durchschritt, vor aller Augen, als sei er, ein Gesicht wie ein Kind, ein Körper wie ein Baum, der Einzige, der es richten könne. Er bog das Rohr mit den Händen wieder gerade. (Steirische Eiche würden sie ihn später mal nennen!)
Von der Sehnsucht zu wachsen gepackt, hatte der schmächtige Knabe Arnold nämlich begonnen, zu trainieren wie kein anderer. Schon im allerersten Training mit 15 so hart, dass er auf der zwölf Kilometer langen Heimfahrt vom muffigen Kellerstudio in Graz vor Erschöpfung vom Fahrrad fiel. Arnold, von Stahl und Schweiß gelockt, trainierte immer mehr. Sechsmal die Woche, mal im Freien, mal zu Hause, im Winter ohne Heizung, meistens in Graz. (Ihr Sportstadion würden sie dort eines Tages nach ihm taufen!)
Die Eltern waren besorgt. Was willst du mit all den Muskeln anfangen, wenn du sie einmal hast?, fragte der Vater. Ich will der bestgebaute Mann der Welt werden, antwortete der Sohn. Er kam zur Armee, versteckte im Panzer Hanteln, um heimlich zu trainieren, stahl sich aus der Kaserne, um nach Deutschland zu reisen und dort Muskeln zu zeigen, Juniormeisterschaft 1965, holte den Pokal. Zog nach München, trainierte. Und wuchs und wuchs.
Nun, London, 1967, stand er bei der Ausscheidung auf der Bühne direkt neben Tinerino, dem Berg aus Amerika. Tinerino drückte den Oberschenkel hinaus, Arnold ließ seinen Bizeps schwellen. Tinerino ließ die harten Wellen seines Bauches tanzen, Arnold plusterte seine Rückenmuskulatur auf wie ein bedrohlicher Rochen. Er parierte jede Pose. Die Menschen brüllten "Arnold! Arnold!" Auch später bei der Siegerehrung. So laut, dass die Jury den Sieger fast nicht verkünden konnte, den jüngsten Mr Universum aller Zeiten: Arnold Schwarzenegger, aus Thal bei Graz.
Arnold, deine Muskeln werden immer mehr, wann willst du aufhören zu wachsen?, hatten die staunenden Mädchen früher am Thaler See gefragt. Niemals, hatte Arnold geantwortet. (Und er meinte es wirklich so: Nie. Nie. Nie. Man sollte es noch sehen!)
Also ging er nach Amerika, nach Kalifornien, an den Ort, an dem die Muskeln gedeihten wie nirgends auf dieser Welt: in Joe Gold’s Gym, Santa Monica. Arnold, mit viel Willen und etwas Anabolika, wuchs und wuchs. Sein Oberarm wurde so dick wie der Hals einer Dogge, 56 Zentimeter rund. Er gewann nun auch in Amerika Wettkämpfe. Schlug 1970 sogar Sergio Oliva, den unglaublichen Schwarzen aus Kuba: Arnold wurde Mr Olympia. Der gewaltigste Mann der Welt.
Joe Weider hatte sich seiner angenommen, berühmter Fitnessmogul, reich und mächtig geworden durch Zeitschriften, Trainingsgeräte und Fitnessnahrung, Kraftfutter für Menschen. Ein Meister darin, aus Fleischbergen Gold zu holen. Eines Tages fragte man Weider nach einem starken Kerl für einen Film. Ich wüsste da einen Europäer, sagte Weider. Hat er Talent?, fragten die Produzenten. Klar, sagte Weider, in England hat der Junge Shakespeare gespielt. Sie glaubten es ihm sogar. Und so kam es, dass Arnold, das Englische nur radebrechend, sein zweites großes Talent zeigen durfte: seine Schaupielkunst. Er stoppte Autos mit der bloßen Kraft der Arme, jagte auf einem Pferdewagen um den Times Square. 1970, "Herkules in New York": Er war in Reg Parks Sandalen hineingewachsen. (Ja, bei der Mr-Universum-Wahl 1970 hat er ihn sogar geschlagen!)
Bodybuiling ist die Kunst, sich ein Bild zu suchen, und sich ihm gleich zu formen, Muskel für Muskel. Früher hing Reg Park in seinem Jugendzimmer. Nun wählte sich Arnold ein neues Bild: Eins vom reichen Mann. Denn Geldmachen ist wie Bodybuilding: Man kann den Reichtum messen wie den Umfang des Oberarms, man kann die Scheine zählen wie die Gewichte auf der Hantelstange. "Im Geist", schrieb Arnold, "habe ich die Millionen schon gemacht."
Arnold, was ist dein Wundermittel?, sollen ihn Reporter in Österreich nach dem ersten internationalen Titel gefragt haben. Stierhoden, jeder könne Champion werden, wenn er genug davon esse, pries Arnold, das Schlitzohr, das zuvor mit Metzgern Prozente ausgehandelt hatte. Nun in den USA, begann er gemeinsam mit einem Bodybuilderfreund als Maurer zu arbeiten. Einmal rissen sie einen Kamin ab, indem sie ihn einfach mit den Beinen umstießen, schnelles Geld, 1000 Dollar in zehn Minuten. Bald schon hatte Arnold 16 Mitarbeiter. Er veranstaltete eigene Muskel-Wettkämpfe, schrieb Bücher, gründete einen Versandhandel. Mit dem ersten Geld kaufte er sich eine Wohnung, zur Anlage, jeden Cent steckte er in Immobilien, eine Wachstumsbranche (Später würde er natürlich einen ganzen Straßenzug besitzen!). Und er studierte an der Universität von Kalifornien in Los Angeles Wirtschaft (Später würde er natürlich einen Ehrendoktortitel bekommen!).
Am meisten Geld aber ließ sich mit dem Schauspiel verdienen. Nur nicht von einem, dessen Name "Schwarzenschnitzel oder so" lautete, der einen Akzent hatte wie der Alm-Öhi und einen Körper wie ein "Kondom, das mit Nüssen gefüllt ist" (So nannte ihn mal einer. Würde es schon sehen!). Arnold bekam nur kleine Rollen. Bis ihm endlich eine große angeboten wurde: in "Stay Hungry", gedreht von Bob Rafelson, großer Regisseur. Nur: Reden und fühlen musste man der steirischen Eiche hierzu noch beibringen. Rafelson bat Schauspiellehrer Eric Morris um ein Treffen mit dem Talent. "Wie werde ich ihn erkennen?", fragte Morris. Rafelson antwortete: "Glaub mir, du wirst ihn erkennen." Er erkannte und unterrichtete ihn schließlich. Method acting für Arnold. Der, das Bild eines Schauspielers vor Augen, um hinein- zuwachsen, lernte, weinte, lachte nach Bedarf, wühlte tiefste Gefühle hervor, drei Monate lang. Trainierte hart, um in "Stay Hungry" Schwieriges zu mimen: einen Bodybuilder, der aus Österreich in die USA kommt, um berühmt zu werden. Was ihm recht gut gelang. Er gewann den Golden Globe als bester Newcomer. Nun sprachen auch Muskellose vom starken Mann. Doch noch zu wenig.
1974 wollte Arnold vom Sport zurücktreten, als fünffacher Mr Olympia, doch 1975 trat er nochmals zum Kampf an, auf dass man einen Dokumentarfilm über den Größten aller Zeiten drehen könne. Einen, der zeigt, wie er am Frühstückstisch sitzt, diesmal er als Berg und ihm gegenüber der Konkurrent: Lou Ferrigno, hoffnungsvolles Talent. Arnold lächelt mitfühlend: "Du hast dich in der Zeit vertan. Ein Monat später wäre besser für dich." Lou, der Bub, lächelt eingeschüchtert. Und jeder sieht, mit welcher Leichtigkeit und welchem Charme Arnold Gegner zerstört. Schwarzenegger hieß der Sieger. "Pumping Iron" wurde ein Kassenerfolg, das nette Killerlächeln des Steirers, der kein Bub mehr war, war endgültig berühmt.
Das Lächeln und die Muskeln, damit hatte Arnold schon die Mädchen am Thaler See und später weltweit bezirzt. Gewürzt mit subtiler Verführungsstrategie: Möchtest du mit mir schlafen?, soll eine gern gewählte Eröffnung gewesen sein. Aber nie wollte er sich an eine Frau binden. Es könnte ihm vom Training abhalten, könnte Konzentration rauben, dieses Liebesgefühl. Nun aber sollte Arnold eine treffen, die sein Format hatte. Nicht im körperlichen Sinne, sie hatte eine eher feminine Figur. (Was Arnold auch gleich bei erster Gelegenheit deren strenger Mutter versicherte: "Ihre Tochter hat einen super Arsch!") Nein, Maria Shriver, Tochter aus bester Familie, Nichte des ermordeten Präsidenten John F. Kennedy, war eher vom sozialen Status her Arnolds Kragenweite (Wollte zwar noch keiner glauben seinerzeit. Aber auch das klärte sich!).
Maria war eine engagierte Frau, von ihrer Familie zum Leben in der großen Welt erzogen. Vater Sargent Shriver hatte das Friedenscorps gegründet, Mutter Eunice die Special Olympics. Arnold lernte Maria beim Robert-F.-Kennedy-Tennisturnier kennen, bei dem er, es war so heiß, mit nacktem Oberkörper spielte. Was sie wohl weniger beeindruckte als sein Charme. Sie verliebte sich sofort in ihn. Nur der Öffentlichkeit schien der Kerl noch eine zu kleine Nummer für die Kennedys zu sein.
Doch die kleine Nummer wuchs nun auch künstlerisch. Oder besser, darstellerisch: Ein dicker Bizeps ist mächtiger als tausend Method-acting-Tränen, hatte Arnold gelernt. Es verlangte ihn nach Heldenrollen. Und so wurde Arnold Schwarzenegger, steirischer Muskelmacher, vorstellig im Hollywood-Büro von Dino de Laurentiis, italienischer Filmemacher, forderte die Rolle des "Flash Gordon", und ließ zu diesem Zwecke seinen Charme spielen: "Warum braucht ein so kleiner Mann wie Sie einen so großen Schreibtisch?" Man verzichtete vorerst auf Arnolds Kräfte.
Bald aber bekam er seine Chance bei De Laurentiis. Arnold durfte "Conan, der Barbar" spielen, einen wilden Starken, der in eine Welt vor über 10 000 Jahren mit dem Schwert Köpfe abhackend das Gute bringt. "Jedes Mal wenn du tötest, will ich einen zenmäßigen Ausdruck in deinem Gesicht sehen und die Andeutung eines Lächelns", brachte der Regisseur Milius ihm bei (Eine mimische Finesse, die nie einer so beherrschen würde wie er!). 27-mal gab sich Arnold in Conan dem Geist des Zen hin. Rund 100 Millionen Dollar spielte der Streifen weltweit ein. Arnold war ein Filmstar.
Er legte nach mit "Conan, der Zerstörer": wieder 27 Tote, 30 Millionen Dollar in den USA. Dann schließlich kam die Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben war: eine Maschine aus ferner Zukunft, die wenig spricht, aber viel tötet, sich zwischendurch das eigene Elektroauge repariert, der "Terminator": 22 Tote, 38 Millionen Dollar allein in den USA. Arnold war ein Superstar. Arnold war Multimillionär (Was soll man noch erzählen über den Mann? Dass er natürlich auch jetzt nicht aufhören wollte zu wachsen?).
Er drehte und drehte. Er tötete und tötete. Kehrte als Maschine zurück in "Terminator 2", 1991, einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, über 500 Millionen Dollar. Er wurde der einzige Muskelberg, der sich auf der Leinwand hielt. (Gut, diesen depressiven Rambo Sylvester Stallone gab’s noch. Aber den hatte er bald im Griff!) Denn Arnold war witzig, wie er als Zukunftsmaschine mit steirischem Akzent "Hasta la vista, baby" sagte. Er zeigte Humor, auch beim Töten. Einmal riss er auf dem Set drehbuchgemäß dem Stuntman eine Armattrappe aus, worauf der unvorhergesehen schrie. Da improvisierte Arnold und briet ihm mit dem ausgerissenen Arm noch eins drüber, damit Ruhe ist. Supergag, sagte Arnold. Die Szene wollte nur keiner zeigen in "Phantom Kommando", 100 Tote, Rekord in der Filmgeschichte. (Ja, der Arnold!) Schließlich drehte er Komödien, und da wurde er richtig liebenswert. Manche floppten. "Last Action Hero", mit echter Weltraumrakete zur Werbung, wurde einer der größten Flops der Filmgeschichte (Ja, auch das gelang ihm!). Arnold lernte den Präsidenten kennen und den Papst. Die Tochter der Kennedys, mittlerweile erfolgreiche Fernsehreporterin, wurde seine Frau. Zwar waren es sonderbare Leute, diese Kennedys, Demokraten, solche, die bei Tisch über Nächstenliebe redeten und karitatives Engagement. Wo Arnold doch die Republikaner verehrte, besonders die Hardliner, die wenig staatliche Regeln wollen, nur harten, freien Markt, auf dem der Starke am stärksten wächst. Sein neuer Onkel, Ted, großer demokratischer Senator aus Massachusetts, beäugte Arnold daher etwas grimmig. Aber Maria soll Onkel Ted erklärt haben: "Betrachte ihn nicht als Republikaner, sieh ihn als den Mann, den ich liebe. Und wenn das nicht wirkt, sieh ihn als den Mann, der dich zerquetschen kann."
Arnold lernte auf edlen Banketts zu parlieren mit Ted, Jackie Onassis und der Schwiergermama. Sargent Shriver, der Schwiegervater, brachte ihm das Zigarrenrauchen nahe (Was Arnold sehr gut stand!). Arnold im Gegenzug versuchte, dessen Tochter das Hosentragen abzugewöhnen, weil es sich für eine Frau nicht zieme, aber Maria ist widerspenstig. Doch das schätzte er an Frauen. Beeindruckt hat ihn auch, wie sie seine Kinder auf die Welt brachte. Dieser Kampf, diese Wehen (Wie Arnold das wohl erst gemacht hätte!). Vier wurden es schließlich, denen er erzählen konnte, wie es damals war, als Daddy noch schmächtig war und in einem Haus aufwuchs ohne Wasserklosett und Kühlschrank. Nun ist Daddy, der Steirer, ein besserer Amerikaner als jeder Amerikaner. Mit Zigarre und Millionen Dollar und mehreren umgebauten Militärjeeps. Er hat ein Büro, in dem er seine Film-, Immobilien- und Sonstnochgeschäfte verwaltet (Es ist fast so groß wie eine Turnhalle, in einem Haus so groß wie man-kann-sich’s-gar-nicht-vorstellen!). Um alles kümmert er sich selbst, so erzählt er gern den Medien, die er ebenso im Griff hat wie Hollywood (Einmal beschrieben sie ihn wie ein geiles Tier, er betrachte Frauen als Freiwild, begrapsche sie und habe Affären. Aber klar: Diese Lügengeschichten verflogen und Maria blieb!).
Die US-Staatsangehörigkeit bekam er. Und auch eine politische Funktion, bei der er Politik mit Liegestützen verbinden konnte. Georg Bush sen. erkor ihn zum Chef seiner Fitness-Initiative: Und so trugen Schulkinder bald T-Shirts mit dem Aufdruck: "Arnold sagt: Gesunder Geist, gesunder Körper = Glückliches und erfolgreiches Ich". Arnold, den die Kennedys nun auch noch zu einem guten Menschen gemacht hatten, war schon vorher mit allergrößtem karitativen Ehrgeiz durchs Land gezogen und hatte Ghettokinder für Sport begeistert. Irgendwann kam dann einer auf die Idee, der Arnold wäre ein guter Gouverneur für Kalifornien. Was der halbherzig verneinte, er müsse doch noch mehr Filme drehen. Aber seitdem wird Arnold immer öfter in Interviews gefragt, ob nicht Präsident ein Job für ihn wäre? Einer, den er ausfüllen könnte? (Dazu müsste er zwar in den USA geboren sein. Aber Verfassungen lassen sich ja auch ändern!)
Manche behaupten zwar, Arnold, nunmehr 55, würde langsam schwach. 1997 unterzog er sich einer Herzoperation. Da schrieben einige tatsächlich, er läge im Sterben. Er verklagte sie. Angeborener Herzfehler, sagte er, behoben. Fit wie nie sei er. Andere schrieben, Arnie hätte die Herzklappen eines Schweines eingesetzt bekommen. Von wegen! Kein Schweineschnitzel schlage in Schwarzeneggers Brust. Nun, 2003, in diesem Sommer, wird er es ihnen zeigen, zum dritten Mal als Mörder-Maschine: "Terminator 3". Gut, kürzlich hat man ein Bild von Arnold mit Bäuchlein gesehen, aber das muss nichts Schlimmes bedeuten. Könnte allerdings sein, dass es wächst.