Liebevolle Flugbegleitung Ein ganzes Flugzeug kondoliert Großmutter von Orlando-Opfer

Eine alte Dame will nach Orlando fliegen, um ihrer Familie beizustehen, ihr Enkel ist am vergangenen Wochenende Opfer des Attentats geworden. Die Crew und die Passagiere zeigen ihre Anteilnahme – auf ganz rührende Weise.

Luis Ocasio-Capo ist eines der Opfer des Orlando-Attentats. Der 20-Jährige war am vergangenen Wochenende zu Gast in der LGBTQ-Bar Pulse und wurde dort niedergeschossen. Auf Facebook erzählt Kelly Davis Karas von ihm, denn die amerikanische Stewardess hatte Omars Großmutter an Bord. Die alte Dame war auf dem Weg nach Orlando, um ihrer Familie in den schweren Stunden beizustehen. Da sie alleine flog und die Crew um ihre Reise-Umstände wusste, taten die Angestellten von JetBlue Airways alles, um ihr beizustehen. Wir haben das rührende Posting von Karas übersetzt, weil es die große Solidarität unter den Reisenden zeigt. Karas, ihre Kollegin Melinda und der Rest der Crew waren gerührt von so viel Mitgefühl der Passagiere.

Karas schreibt:

"Melinda stand still neben dem Rollstuhl, während wir auf das Boarding warteten. Kellie, vom Bodenpersonal, begleitete sie an Bord und half ihr auf ihren Platz und beim Gepäck. Melinda und ich reichten ihr ein Kissen, eine Packung Taschentücher sowie Wasser, damit sie es so komfortabel wie möglich hatte. Verständlicherweise war sie verstört, aber sie begegnete uns mit Freundlichkeit und Sanftmut. Und Dankbarkeit.

Aber das Folgende machte unseren Flug so beeindruckend: Ich hatte die Idee, ein Blatt Papier durch die Sitzreihen zu reichen und die Passagiere einzuladen, darauf für die trauernde Großmutter zu unterschreiben. Ich erzählte Melinda davon und sie begann in der hintersten Reihe, das Blatt auszuteilen. Als wir die Getränkewünsche entgegennahmen, flüsterten wir unseren Plan weiter.

Auf halber Strecke rief Melinda mich. 'Kel, ich glaube, du solltest mit einem zweiten Blatt vorne beginnen. Die Leute schreiben ganze Aufsätze!' Gesagt, getan. Einen weiteren gaben wir in der Mitte aus. Als uns auf dem Eine-Stunde-fünfzehn-Flug die Zeit auszugehen drohte, gaben wir jedem einen Zettel, der noch einen brauchte. Als wir alle Zettel eingesammelt hatten, um sie zu überreichen, hatten wir also nicht nur ein Blatt voller Namen, wie wir es eigentlich gedacht hatten. Vielmehr hatten wir Seite um Seite um Seite voller Mitgefühl, Liebe, Unterstützung und Friedenswünschen. Es gab sogar ein paar Geldspenden – und viele Tränen.

Als wir gelandet waren, kündigte ich an, dass die Firma uns am Morgen gemailt hatte, dass wir unseren normalen Abschiedsworte um einen Satz ergänzen durften: 'JetBlue steht Orlando bei.' Auf Wunsch einiger Passagiere und mit der Genehmigung der alten Dame hielten wir im Gedenken an Omar eine Schweigeminute.

Beim Aussteigen blieb jeder einzelne Passagier neben ihr stehen, um zu kondolieren. Manche sprachen nur ihr Beileid aus, manche nahmen ihre Hand, manche weinten mit ihr. Aber jeder einzelne hielt an, um mit ihr zu reden und nicht ein Mensch wurde wegen des Zeitverlusts ungeduldig. 

Ich bin schon wieder zu Tränen gerührt, während ich dies schreibe. Ungeachtet weniger gebrochener menschlicher Wesen voller Hass, die viel zu einfach legal an Waffen kommen: Die Menschen sind freundlich. Menschen kümmern sich. Dank der Menschlichkeit unserer Passagiere heute und dank der Großzügigkeit der wunderbaren Firma, für die ich so dankbar bin zu arbeiten, habe ich die Hoffnung, dass wir uns eines baldigen Tages versammeln werden, um die Welt zu einem sicheren Ort für zu machen.

Ich werde den heutigen Tag nie vergessen. #Orlandoproud"

Kelly Davis Karas hat diesen Brief am 14. Juni geschrieben, zwei Tage nach dem Attentat.

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