Die Schauspielerin Iris Berben (60) wird mit dem Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk geehrt. Sie gehöre zu den Topstars des deutschen Fernsehens und beeindrucke durch ihre Vielseitigkeit, Wandlungsfähigkeit und Ausdrucksstärke, sagte der Chef der Bayerischen Staatskanzlei, Marcel Huber (CSU), am Montag in München. "Wir hoffen alle, dass diese Karriere noch möglichst lange andauern wird!"
Bei Iris Berben scheint diese Ehre auf den ersten Blick noch nicht so recht zu passen, gilt sie doch als aktive und vor allem attraktive Frau, die sich mit ihren 60 Jahren immer noch einen jugendlichen Charme und auch Sex-Appeal bewahrt hat. "Älter werde ich später" heißt passend dazu auch ein von ihr verfasster Ratgeber, der vor rund zehn Jahren erschienen ist. Doch ein Blick auf ihren Lebenslauf macht klar, warum sie der Freistaat Bayern mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises bedenkt.
Mehr als 100 Filme hat die gebürtige Detmolderin gedreht. Sie mimte die Konsulin Buddenbrook in der Thomas-Mann-Verfilmung und sie spielte eine Ex-Terroristin in dem aufwühlenden RAF-Drama "Es kommt der Tag". In der ARD-Krimireihe "Tatort" war sie ebenso zu sehen wie in dem Kinderfilm "Rennschwein Rudi Rüssel". Auch Italo-Western und Comedy-Auftritte umfasst die lange Liste ihrer Werke. Mit ihrem Sohn, dem Produzenten Oliver Berben, ging sie auf Lesungen und entwickelte die Figur der Fernsehkommissarin "Rosa Roth", eine ihrer Paraderollen. Auch politisch ist Berben aktiv und engagiert sich gegen Rassismus und Antisemitismus. Zahlreiche Preise hat sie für ihre Rollen bereits eingeheimst, darunter das Bundesverdienstkreuz und die Goldene Kamera.
Privat macht Berben, die vor ein paar Jahren von München nach Berlin gezogen ist, nicht gerne von sich reden. "Das sind die wenigen Freiräume, die man hat, das wenig Private und Persönliche", sagte sie unlängst in einem Interview. Trotzdem weiß sie, ihre hervorgehobene Stellung als Prominente einzusetzen: "Sicher ist diese Popularität eine Form von Macht - eine positive Macht. Dadurch kann ich Dinge durchsetzen, die sonst schwieriger wären."